Basiswissen

Physiologische Daten des Hundes

Folgende Angaben beziehen sich auf einen erwachsenen Hund mittlerer Grösse und Alters.
Hunde atmen in Ruhe etwa 15 mal pro Minute wobei sie sich bei entsprechenden Gerüchen auf über 36 Atemzügen steigern können. Die Körpertemperatur beträgt zwischen 37,5 und 39 Grad, bei Welpen 39,5 Grad.

Der Herzschlag liegt je nach Rassengrösse zwischen 80 und 120 Schlägen in der Minute. Mit 7 Monaten ist der Hund geschlechtsreif und ab etwa 18 Monaten Zuchtreif. Hündinnen werden alle 6 Monate für 15 bis 20 Tage läufig. Trächtigkeitsdauer zwischen 55 und 75 Tage. (Je grösser der Wurf, um so kürzer die Tragezeit) Stilldauer ca. 6 Wochen. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Haushunden liegt bei 11 Jahren (Pudel durchschnittlich 14 Jahre, Bernhardiner durchschnittlich 4 Jahre) Mischlingshunde haben in der Regel eine um 20% höhere Lebenserwartung. Die sogenannte Beisshemmung ist bei Welpen übrigens nicht angeboren, sondern muss erlernt werden, indem der Hundehalter bei allzu starkem Zubeissen sofort seine Hand wegzieht und mit lauter Stimme ein Wort für Schmerzen und Unbehagen ausstösst, z.B. Au oder Aua. Damit das Tier begreift, dass es etwas falsch gemacht hat, wird das Spiel auch sofort abgebrochen und der Welpe für kurze Zeit ignoriert. Wichtig ist, dass Sie diese Übung noch vor dem Zahnwechsel durchführen, da es ansonsten beim späteren Spielen zu erheblichen Verletzungen kommen kann. Aufgrund der im Aufbau befindlichen Knochen und Muskeln darf der Welpe frühestens mit 9 Monaten hohe Sprünge ausführen oder neben dem Fahrrad herlaufen.

Lebensweise und Lebensrhythmus
Wenn wir Menschen einen 24 Stunden Rhythmus haben, so sind es beim Hund nur 7 Stunden, denn er hat einen schnelleren Stoffwechsel, eine höhere Organtätigkeit und intensivere Körperfunktionen. Wir drängen dem Tier ohne es zu wollen, unseren Tagesrhythmus auf. Da der Hund auch tagsüber ruht bzw. schläft, der Mensch aber nicht, wird verständlich, dass viele Tiere nachtaktiv werden und uns dabei den wohlverdienten Schlaf rauben. Richten Sie statt dessen einen flexiblen Zeitplan ein und kommen Sie den Bedürfnissen Ihres Hundes soweit es möglich ist nach. Damit der Hund sein kleines und grosses Geschäft erledigen kann, sollte er 2 bis 4 mal täglich ausgeführt werden. Welpen dementsprechend öfter.

Die Entwicklung des Hundes (Kurzüberblick)
01.  bis 02. Woche Geburtsphase
02.  bis 03. Woche Übergangsphase
04.  bis 07. Woche Prägephase
08.  bis 12. Woche Angstphase
12.  bis 20. Woche Ordnungsphase
04.  bis 06. Monat  Kauphase
05.  bis 09. Monat  Rudelphase
06.  bis 18. Monat  Pubertätsphase
= Neulinge sind blind und taub
= Augen öffnen und erstmals hören
= Bewegen, Charakterprägung, Gewöhnung
= Verteidigung, Überreaktionen, Sozialisierung
= Rangordnung, Gruppenverhalten
= Schuhe werden zerkaut
= Rudelordnungskämpfe
= Konsequentes Training, Sexuell aktiv
ab dem 9. Monat gilt der Hund als Erwachsen…

Wussten Sie eigentlich schon…

Warum Hunde bellen ?
Grundsätzlich ist das Bellen weder negativ noch positiv, also weder aggressiv noch freundlich. Es dient lediglich dazu, Aufmerksamkeit zu erregen. In der Familie oder im Rudel bedeutet dies für die Mitglieder: “Aufgepasst”, etwas ist nicht in Ordnung. Reagiert der Mensch nicht auf diese Signale, die Ihm der Hund versucht mitzuteilen, kommt es nicht selten vor, dass manche Hunde zu Dauerbellern werden. Dabei würde es genügen, das Tier nach dem “Anschlagen” kurz zu bestätigen, damit hätte der Hund seine Pflicht getan und hätte folglich auch keinen Grund mehr weiter zu bellen.

Warum Hunde heulen ?
Hier unterscheiden wir das sog. Rudelheulen, bei dem der Hund versucht sein Rudel zu versammeln und das sog. Trennungsheulen, bei dem ein Hund nach längerer Trennung von seinem Rudel, versucht dieses zu formieren bzw. festzustellen ob es sich in der Nähe befindet. Mitunter kommt es vor, dass Hunde auch heulen, wenn sie vom Duft einer läufigen Hündin angezogen werden, aber nicht aus dem Zwinger/Wohnung können. Hier handelt es sich dann vermutlich um ein durch Triebstau ausgelöstes Heulen.

Warum Hunde mit dem Schwanz wedeln ?
Grundsätzlich handelt es sich hier um eine breite Palette von Signalgebung. Immer aber bedeutet das Schwanzwedeln eine Konfliktsituation, d.h. Konflikte ergeben sich täglich aus vielen Situationen z.B. die Entscheidung zwischen Angst und Futter oder beim Begrüssen von Frauchen/Herrchen. Grundlage hierfür ist das grosse Abhängisgkeitsverhältnis des Hundes vom Menschen in Hinsicht auf Futter, Unterkunft, Zuneigung und Triebbefriedigung. Das Tier ist ständig hin- und hergerissen zwischen der Befriedigung seiner Triebe (z.B. Futter) und der Spannung bzw. Erwartungshaltung dies auch zu bekommen. Daraus ergibt sich zwangsläufig die Tatsache, dass dominante bzw. aggressive Hunde weniger mit dem Schwanz wedeln, als nicht dominante Tiere.

Warum Hunde hecheln ?
Es dient einerseits dazu, um Aufmerksamkeit zu erregen und andererseits zur Kühlung. Da der Hund lediglich über seine Pfoten Schweiss absondern kann und nicht wie der Mensch über die gesamte Hautoberfläche, muss der Hund seinen Körper über die Zunge, also über das Hecheln abkühlen. Es ist für den Hund wichtiger im Winter nicht zu frieren, als im Sommer zu schwitzen. Es dient also der Regulierung der Körpertemperatur.

Warum scharrt der Hund nach dem Kotabsondern ?
Dies hat zwei Gründe. Zum einen befinden sich wie bereits erwähnt an den Pfoten Schweissdrüsen. Durch das Scharren wird also die persönliche Duftmarke über eine breite Fläche verteilt. Des weiteren befinden sich in den Analdrüsen noch zusätzlich Duftstoffe, die der Hund gemeinsam mit dem Kot absondert und durch das Scharren weit verteilt. Es handelt sich also um das Markieren von Territorium und um eine Signalwirkung für andere Hunde, ähnlich dem Beschnüffeln der Afterregion.

Warum der Hund den Schwanz einklemmt ?
Dies ist einfach zu beantworten, nämlich immer dann, wenn er entweder Angst hat oder einem dominanterem Artgenossen begegnet. Wie bereits weiter oben erwähnt, werden Rang, Stellung, Position bzw. Dominanz eines Hundes von anderen Hunden an der Afterregion durch das Beschnüffeln abgelesen und bewertet. Das Einziehen des Schwanzes dient also dazu, die Geruchsentwicklung als Zeichen der Unterwerfung möglichst gering zu halten. Das rangniedere Tier verhindert also durch das Einziehen des Schwanzes, dass aus dem Analbereich Duftsignale ausgesandt werden.

Warum vergräbt der Hund Knochen ?
Grundsätzlich ist dies immer ein Überangebot an Nahrung. Weiterhin vermutet man, dass dieses Verhalten ein Übrigbleibsel aus der frühen Canidenzeit ist und unter anderem bei grosser Beute, die nicht an Ort und Stelle verspeist werden konnte, dazu diente, das restlich Fleisch vor Maden und anderen Aasfressern zu schützen. Ein Abwandlung davon ist auch das Verhalten, welches manche Hunde zeigen, wenn sie ihre Futterschüssel mit den Pfoten hin- und herscharren. Dies zeigt dem Besitzer, dass hier zuviel Futter verabreicht wird.

Wie oft soll der Hund fressen ?
Grundsätzlich spricht nichts gegen eine einmal täglich verabreichte Mahlzeit. Viele Hundeexperten sind der Meinung zweimal und öfter wären hinsichtlich der Anpassung an den Menschen besser. Ich jedoch bin der Meinung, dass das einmalige Füttern pro Tag mehr Übersicht bietet und zudem das Tier vor Magendrehung schützt, denn ein herumtollen nach der Nahrungsaufnahme kann genau dazu führen. Im Normalfall bekommt der Hund also abends sein Futter und kann dies über die Nacht verdauen. Das Füttern Morgens oder Mittags hat zudem den Nachteil, dass der Futtertrieb z.B. beim Training nicht oder nur mässig genutzt werden kann. Ein Fastentag, wie manchmal empfohlen wird, ist übrigens nicht sinnvoll, warum auch?

Warum fressen Hunde Gras ?
Immer geht das Grasfressen einher mit einer Magenproblematik, sei es dass Nahrung nicht verdaut werden kann oder einfach unbekömmlich ist oder aber es fehlt zusätzlich an wichtigen Mineralstoffen und/oder Vitaminen (z.B. Folsäure) in der Nahrung des Tieres. Gerücht ist, dass Hunde Gras fressen um danach erbrechen zu können. Vielmehr enthält Gras diverse Bitterstoffe, welche die Magensäureproduktion anregen.
Informationen hierzu auch hier…

Warum sich Hunde in Dreck wälzen ?
Es gibt mehrere Meinungen hierzu. Zum einen vermutet man, dass Hunde, die sich z.B. in Kadavern wälzen, damit den Eigengeruch soweit überdecken wollen um nun gut getarnt an eine vermeintliche Beute heranzukommen. Eine weitere Theorie besagt, dass Hunde auf diese Art ihren Artgenossen eine Botschaft überbringen. Die Rudelmitglieder erkennen den Fremdgeruch und wissen somit, dass es sich um mögliche Nahrung handelt. In jedem Fall weckt der Hund damit den Jagdtrieb seiner Artgenossen.

Warum der Welpe Schuhe zerkaut ?
Meist handelt es sich hier um die Zeit zwischen vier und sechs Monate, in der unser Junghund zahnt (Durchbruch der Zähne) und deshalb geeignete (harte) Kauutensilien benötigt. Weiterhin beginnt sich der Jagdtrieb bemerkbar zu machen, wonach ohnehin vieles mit den Zähnen untersucht bzw. angekaut wird.

 

Kommentare sind geschlossen.