Basisausbildung

Basisausbildung

Der Übungsleiter muss ein Allrounder sein. Nicht nur, dass er sich in allen Sportarten auskennen muss und Auskunft über alle Disziplinen geben soll, er muss auch rhetorisch gewandt sein und selbst bei ungeschickten Anfänger-Hundehaltern stets Ruhe und Freundlichkeit im Auftreten bewahren. „Löcher in den Bauch“ gefragt zu bekommen gehört ebenso zu seinem Trainings-Alltag, wie die Information über grundlegende Dinge wie artgerechte Ernährung, Krankheiten, Impfungen, Pflege verschiedener Hunderassen oder Verhaltensprobleme. Aggressive Hunde oder Hunde mit allerhand Fehlverhalten hat er sehr häufig zu betreuen und allerlei Sorgen der Hundehalter wird er sich allwöchentlich anzuhören haben.

Der Übungsleiter sollte daher über ein höfliches Auftreten, gute Umgangsformen, ein ausgeglichenes Wesen und viel Menschenkenntnis verfügen sowie natürlich über ein umfassendes kynologisches (praktisches und theoretisches) Wissen. Dass relativ viele Übungsteilnehmer nach einiger Zeit das Interesse am Hundesportverein wieder verlieren, ist sein täglich Brot und darf den Übungsleiter nicht frustrieren. Wenn von 10 Hundehaltern aus den ersten Übungsstunden nur 1 oder 2 dem Verein erhalten bleiben, hat der Übungsleiter beste Arbeit geleistet.

Die Koordination von Basisübungsstunden und dem allgemeinen Training der wettkampforientierten Hundesportler ist nicht immer leicht. Häufig hat der Übungsleiter Querelen zwischen Anfängern und den Alteingesessenen im Verein zu schlichten oder auszubügeln, da leider bis heute viele Hundesportler immer noch nicht erkannt haben, dass die fundierte Basisausbildung die Zukunft unseres Hundesports darstellt und sich daher, trotz allem Aufwand, lohnt.

Daher kann von dieser Stelle aus der Respekt an alle engagierten Übungsleiter ausgesprochen werden, welche sich seit Jahren unermüdlich um die immer größer werdenden Anfänger-Scharen in den Bezirksgruppen kümmern und so mit für ein positives Image des Hundesports werben.

  1. Erziehung des Welpen bis zum Junghund

„Aller Anfang macht Spaß“ soll es in den ersten Übungsstunden heißen. Die Basisarbeit beginnt beim „Welpentreff“, welcher wöchentlich angeboten werden sollte. Zum Welpentreff sind Hundebesitzer mit ihren Welpen ab ca. der 11. Lebenswoche eingeladen (wenn der Impfschutz des Welpen komplett ist) und geht bis ca. der 20. Lebenswoche. Dann tritt der Welpe in das Junghundalter über.

Sinn des Welpentreffs ist es, zum einen das Sozialverhalten unter Artgenossen einzuüben, den meist unerfahrenen Hundebesitzern die Grundregeln eines artgemäßen, konsequenten Umgangs und Erziehung des Hundes zu erklären und die Hunde an ihren Besitzer zu binden. Das heißt, es spielen nicht nur die

Welpen miteinander, sondern stets werden auch Spieleinheiten für Besitzer mit eigenem (angeleinten) Welpen angeregt.

Durch kurze Berichte in den Gemeindenachrichten, in der Lokalpresse und Aushänge von Werbeblättern an geeigneten Orten (Tierarzt-Wartezimmer, Tierheim etc.) hat die Bezirksgruppe einen meist recht großen Zulauf zu verbuchen. Der Welpentreff sollte zu einer festgesetzten Zeit beginnen und auch zu einem festen Zeitpunkt enden.

Vor Beginn des Welpentreffs hat der Übungsleiter für die Sicherheit auf dem Übungsgelände zu sorgen. Ideal ist es, wenn der Platz eingezäunt ist. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass keine Dinge auf dem „Welpenspielplatz“ sind, die den jungen Hunden bzw. den Menschen gefährlich werden können. So sollten keine Zigarettenkippen oder Getränkedosen etc. herumliegen, außerdem kein splitterndes Holz oder Scherben etc.

Die Teilnehmer werden durch den Übungsleiter begrüßt und Neuankömmlinge durch einige erklärende Worte auf die Regeln der Welpengruppe hingewiesen. Zum höflichen Ton gehört es auch, dass sich der Übungsleiter hierbei namentlich vorstellt und über seinen Verein in einigen Worten informiert. Der Welpentreff sollte zeitlich grob eingeteilt sein, damit sich die Übungsteilnehmer an dieses vereinsintern geregelte Schema gewöhnen (und daher besser mitdenken und mitarbeiten) können.

Beispiel für den Ablauf eines Welpentreffs:

– Begrüßung und einleitende Worte für das geplante Programm durch den Übungsleiter.

– Zehn Minuten ausgelassenes Spiel der Welpen, die Welpenbesitzer sind in Bewegung.

– Anschließend werden die Welpen wieder angeleint und der Basisübungsleiter hält einen Kurzvortrag über ein fachspezifisches Thema (Impfung/Ernährung/Pflege/Erziehung/Entwicklungsphasen o.ä.) über ca. 8 bis 10 Minuten.

– Anschließend spielerische Gehorsamsübungen „Sitz“ und „Platz“ für jeden Teilnehmer mit eigenem Hund. Anschließend Übungen zur Bindung des Welpen an seinen Besitzer (siehe nachfolgende Beispiele) oder/und Übungen zur Umweltgewöhnung (siehe nachfolgendes Stichwort „Abenteuerspielplatz“), ebenfalls nicht länger als zehn Minuten.

– Nach längstens 30 Minuten sollte der Welpentreff enden, da sonst die Gefahr einer körperlichen oder psychischen Überforderung entstehen könnte.

Grundsätzlich sind die Halsbänder der Welpen vor Spielbeginn zu entfernen (Verletzungsgefahr). Der Übungsleiter trennt zu Beginn des Welpentreffs die größeren und die kleineren Welpen in Gruppen.

Jede Welpengruppe sollte aus ungefähr gleichstarken Tieren bestehen.

Dies ist sehr wichtig, denn: „Ein übermächtiger Welpe ist der Tod jeder sinnvollen Welpengruppe!“  Die etwa gleichstarken und gleichkräftigen Welpen dürfen dann für einen bestimmten Zeitraum (z. B. zehn Minuten) spielen und sich austoben.

Während des ausgelassenen Spieles erläutert der Übungsleiter die Verhaltensweisen der Hunde und erklärt zum Beispiel die Bedeutung des „Über den Fang-Beissens“, des „Nackengriffs“,“der Beißhemmung“ oder des „Demut-Gehabes“ der Welpen. Während die Welpen spielen, sollten auch die Welpenbesitzer beschäftigt werden und nicht nur tatenlos dem Spiel zusehen. Die Hundehalter bewegen sich beispielsweise gemeinsam immer rund um den Übungsplatz, so dass die Welpen gezwungen sind, sich stets nach dem Besitzer zu orientieren.

Folgende Übungen bieten sich an, um die Bindung des Welpen an den Hundebesitzer zu fördern:

  1. a) Der Übungsleiter hält den Hund fest, der Hundebesitzer entfernt sich zuerst im normalen Schritt, wird dann immer schneller, geht in den Laufschritt über und läuft dann im Laufschritt z. B. hinter eine Hecke/Schutzdienstversteck etc. Nach einigen Sekunden ruft er seinen Hund, der Übungsleiter lässt den Welpen los, der sofort eifrig seinen Besitzer suchen wird. Hat er ihn/sie gefunden, dann ist der Welpe ausgiebig zu loben, evtl. mit einem Leckerchen zu belohnen
  2. b) Zwei bis drei Welpen dürfen zusammen spielen, die anderen Welpen sind an der Leine. Nach kurzer Zeit läuft jeder Besitzer der spielenden Welpen im flotten und auffälligen Stil in eine andere Richtung, ohne seinen Welpen zu rufen. Haben sich die Besitzer ca. 20 Meter entfernt, ruft jeder seinen Hund kurz beim Namen und zieht ein Spielzeug hervor. Strebt ein Welpe in Richtung seines Besitzers, so ist er dort ausgiebig zu loben und sein Herankommen mit Futter/Spieleinheit zu bestätigen. Kommt ein fremder Welpe zu einer Person, so ist er zu ignorieren.
  3. c) Alle Welpen sind angeleint und in Ruhephase (das heißt genügend Abstand zwischen den Vierbeinern, es soll jetzt nicht gespielt werden). Ein Welpe wird abgeleint, sein Besitzer lässt ihn zwanglos herumlaufen und geht selbst, immer dann, wenn sein Hund einen Artgenossen oder fremden Menschen ansteuert, schnell und unter auffälligem Gehabe in die entgegengesetzte Richtung. Eilt der Welpe zum Besitzer, so ist er ausgiebig zu loben und mit Futter/Spieleinheit zu bestätigen.
  4. d) Alle Welpen sind angeleint, in einigen Metern Entfernung bewegt sich eine Personengruppe (ohne Hund), ein einzelner Welpe wird vom Übungsleiter festgehalten, der Besitzer begibt sich unter auffälligem Gehabe in die Personengruppe, nach kurzer Zeit lässt der Übungsleiter den Welpen los, der sofort sein Herrchen oder Frauchen suchen wird. Zu beachten ist, dass bei dieser Übung keine fremde Person in irgendeiner Weise auf den Welpen reagieren sollt, nur beim Hundehalter findet der Welpe Lob/Futter und Spieleinheit. Diese Übung ist nur für wesens- und selbstsichere Welpen geeignet.
  5. e) Alle Welpenbesitzer bilden mit angeleintem Hund eine Gasse, welche mit zunehmendem Übungsfortschritt verengt werden kann. Zu Beginn der Übung sollte der Abstand zwischen beiden Reihen etwa 2 Meter betragen. Ein einzelner Welpe wird am Anfang der Gasse dem Übungsleiter überlassen, welcher ihn festhält. Der Besitzer geht unter auffälligem Gehabe/Laufschritt durch die Gasse hindurch. Ist der Besitzer hinter der letzten Person der Gasse rechts oder links weggegangen, lässt der Übungsleiter den Hund los, welcher eifrig seinem Besitzer nachstreben wird.

Lernziel der vorgenannten Übungen a) bis e):

Die Welpen lernen, sich intensiv nach dem Besitzer zu orientieren, sie lernen, dass das Herankommen zum Besitzer äußerst erstrebenswert ist (Lob/Futter/Spiel), sie lernen, dass der Besitzer interessanter ist, als die anwesenden Artgenossen und fremden Personen u. v. m.

Zu diesen Übungen gibt es unendlich viele Variationen, jeder Übungsleiter kann hier seine eigene Fantasie spielen lassen.

Generell ist jede Überforderung der Hunde zu vermeiden, besonders bei ängstlichen Welpen ist hierauf ein besonderes Augenmerk des Übungsleiters wichtig.

Es sollte während aller Basisübungsstunden stets die Methode des „fehlerfreien Lernens“ (z. B. nach Daniel Schwizgebel/Schweiz) Beachtung finden.

Erste Gehorsamsübungen nehmen ca. ein Drittel der zur Verfügung stehenden Welpentreff-Zeit in Anspruch. Auf spielerische Art und Weise können bereits mit den Welpen die Hörzeichen „Sitz“ und „Platz“ eingeübt werden. Ohne Strafe, nur rein über Bestätigung des erwünschten Verhaltens (Futter/Lob) und leichte Korrekturen mit der Hand können und sollten diese Übungen bereits dem Welpen nahe gebracht werden. Denn: Nie wieder lernt er so schnell, nie wieder haben wir als Hundeerzieher es so leicht, den Hund in unserem Sinne zu formen. Intelligenz und Arbeitsfreude werden im Welpenalter geschult und sind wichtiger Ansporn zur frühen Förderung aller Sinne und körperlicher Ausbildung unseres Hundes. Außerdem können wir durch diese ersten Gehorsamsübungen bereits auf eine korrekte Rangfolge „Zuerst der Mensch und dann der Hund“ einwirken. Auch für ein zuverlässiges Herankommen auf Ruf wird der Grundstein im Welpenalter gelegt.

Im Gegensatz zu den Hörzeichen „Sitz“, „Platz“ etc., welche wie vorgenannt nur über positive Bestätigung im Welpenalter gelehrt werden sollen, muss zum Hörzeichen „Hier“ oder dem Rufen mit dem Hundenamen eine konsequente, der Sensibilität des Welpen angepasste, unangenehme Einwirkung verbunden werden. Das zuverlässige Herankommen des Hundes ist die wichtigste Übung, gerade auch für den nicht sportlich ambitionierten Familienhund, und sollte dem Hund im Welpenalter kompromisslos verinnerlicht sein.

Beispiel für das Einüben eines zuverlässigen Herankommens:

Die Übung wird idealerweise begonnen, bevor der Welpe in die Vorpubertät wechselt, also vor dem 6. Lebensmonat. Bereits vom Welpenalter an sollte der Hund an das Tragen einer leichten, dünnen Schleppleine mit leichtem Karabiner (der Größe des Hundes angepasst) gewöhnt sein. Eine Schleppleine hat stets möglichst leicht und glatt zu sein, ohne Handschlaufe und ohne Knoten am Ende (Gefahr des Hängenbleibens) und in der gewünschten Länge (ca. 3 Meter bis 20 Meter). Die Schleppleine muss für den Hund so zu Gewohnheit geworden sein, dass er diese kaum mehr bewusst wahrnimmt.

Ergibt es sich, z. B. beim Spaziergang oder als gestellte Trainingssituation, dass der Welpe an einem Geruch am Boden oder an einem Artgenossen sehr intensiv interessiert ist, (Schleppleine hängt locker), so wirken wir gleichzeitig mit dem Hörzeichen „Hier/Hundename“ und einem Leinenruck /der Sensibilität des Hundes angemessen) so auf den Hund ein, dass dieser auf sehr unangenehme Weise plötzlich Richtung Hundehalter befördert wird. Besser als zehnmaliges Einwirken mit „halber Kraft“ sind Übungseinheiten mit stärkerer Einwirkung, welche dem Hund recht schnell verdeutlichen, dass er auf Ruf zum Hundehalter eilen muss. Diese Einwirkung ist also verhältnismäßig stark anzubringen, es muss aber stets die Sensibilität des Hundes berücksichtigt werden. Kommt der Hund zum Hundehalter, so ist er von diesem ausgiebig zu loben, ggf. Leckerchen oder Spieleinheit und wieder fortspringen zu lassen. Der Hundehalter muss die unangenehme Einwirkung des Leinenrucks sofort durch positives, angenehmes Verhalten und Lob egalisieren.

Zu beachten ist bei der Einübung des Herankommens, dass in der Lernphase der Hund kein einziges Mal(!!!) herangerufen wird, wenn keine Möglichkeit zum Leinenruck besteht. Lieber einmal nicht rufen oder den Hund von einer Situation selbst abholen, als ergebnislos zu rufen. Wird in der Lernphase, meist aus Neugier, ob es der Hund „denn schon begriffen hat“ zu früh ausprobiert, ob er bereits zuverlässig herankommt, dann wird der Hund recht schnell den Unterschied von „mit“ und „ohne Leine“ erkennen und abgeleint nicht mehr gehorchen. Erst wenn der Lernprozess des Rufes/Einwirkung vollständig abgeschlossen ist, und der Hund hundertprozentig an das Herankommen gewöhnt wurde (das kann mehrere Wochen bis Monate dauern), darf der Hund auch ohne Leine herangerufen werden. Hier bietet es sich an, die Schleppleine zur Entwöhnung wöchentlich um einen Meter zu kürzen, also das Gewicht zu verringern, so dass nach einigen Wochen nur noch der Karabiner am Halsband zu entfernen ist.

Stichwort: „Abenteuer-Spielplatz“

Mit einfachen Mitteln sollte der Übungsplatz häufiger einmal zum „Abenteuer-Spielplatz“ für die Welpenstunde umgestaltet werden. Es können zum Beispiel alte Stühle aufgestellt werden, Regenschirme aufgespannt und entweder mit der Spitze im Boden aufgestellt oder flach hingelegt werden. Ein Kinderplanschbecken kann mit wenig Wasser gefüllt und aufgestellt, knisternde Plastikfolie ausgelegt, ein Jutesack mit leeren Getränkedosen gefüllt (gut verschlossen) ausgelegt werden.

An Stöckchen könne flatternde Streifen aus Plastiktüten („Fahnen“) gebunden werden, Slalomstangen können als riesiges „Mikado“ aufgelegt werden, Autoreifen können aufgestellt oder hingelegt werden, eine Miniatur-Schrägwand (Höhe nur ca. 20 cm) bietet genauso Abwechslung wie eine niedrige Wippe, eine leere Lenorflasche mit einigen Kieselsteinen befüllt und gut verschlossen bietet optische und akustische Reize für die Welpen, gewellte Eternitplatten und Gitterroste regen die Neugierde der Welpen an und sichern die Vierbeiner ab. Auch hier ist wieder der Einfallsreichtum des Übungsleiters gefragt.

Lernziel ist es, die Welpen an unterschiedliche Umweltreize zu gewöhnen und ihr Verhalten unbekanntem gegenüber abzusichern. Diese Umweltgewöhnung sollte stets in kleinen Etappen durchgeführt werden, ohne die Welpen zu überfordern oder gar zu ängstigen, dann wäre das Lernziel verfehlt.

Eine Welpenspielstunde kann auch einmal außerhalb des Übungsplatzes stattfinden, eine gemeinsame Wanderung durch den Wald (dann immer mit angeleinten Hunden!) trägt viel zur Kommunikation der Trainingsteilnehmer untereinander bei.

Bei dieser Gelegenheit sollte der Übungsleiter auch ermahnend auf die teilnehmenden Welpenbesitzer einwirken und zur Rücksichtnahme auf die freilebenden Tiere anhalten. Ein Hundehalter darf als Tierfreund keine Gefährdung oder übermäßige Störung unserer Wildtiere darstellen und sollte seinen Hund zu entsprechend korrektem Verhalten erziehen. Hierzu gehört das konsequente Unterbinden des Wilderns und des selbständigen Durchstreifens des Unterholzes im Wald bzw. der hochgewachsenen Wiesen. Echte Tierfreunde bleiben auf den Wegen und halten ihren Hund in unmittelbarer Nähe (im Einflussbereich), echte Tierfreunde verlassen bei Eintritt der Dämmerung das Waldrevier und spazieren nicht kreuz und quer über Wiesen, auch Wildtiere haben unseren Schutz und unsere Rücksichtnahme verdient.

Stets sollte der Übungsleiter seine Übungsteilnehmer auch zur Rücksicht gegenüber anderen Menschen – auch gegenüber „Hundefeinden“ – anhalten. Hierzu gehört eine Demonstration des wohlerzogenen Hundes bei der Annäherung von Radfahrern/Joggern/Spaziergängern nach den BH-Anforderungen, aber auch das Reinhalten von Nachbars Vorgarten und Gehweg etc.  Sollte sich der eigene Vierbeiner unvorhergesehener Weise einmal doch an einem unerwünschten Ort lösen, dann ist der Hundekot auf jeden Fall zu beseitigen, wofür uns heute zahlreiche hygienische Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Auch auf solche Themen sollte der Übungsleiter zu passender Gelegenheit eingehen.

Grundsätzlich sollte der Übungsleiter beim Welpentreff beachten:

– Es werden keine fremden Welpen gefüttert! Weder vom Übungsleiter noch von anderen Welpenbesitzern (Ausnahme: Überängstliche Welpen, welche im Umgang mit Personen abgesichert werden sollen und Vertrauen in ihre Umwelt gewinnen sollen).

– Jeder teilnehmende Welpe muss über einen kompletten Impfschutz verfügen.

– Jeder teilnehmende Welpe muss haftpflichtversichert sein.

– Evtl. anwesende Kinder sind stets willkommen, allerdings darf während der Welpentreff-Zeit nicht auf dem Übungsplatz herumgerannt werden, um die anwesenden Welpen vor Tritten oder anderen unangenehmen Situationen („Überrannt werden“) zu schützen.

– Die teilnehmenden Welpen dürfen vor der Welpenspielstunde nicht gefüttert werden (Magendrehung!!!).

– Jeder Welpenbesitzer soll in zweckmäßiger und unempfindlicher Kleidung zum Welpentreff kommen und mit rutschsicherem, festen Schuhwerk ausgestattet sein.

– Jeder Welpenbesitzer sollte genügend Futterbröckchen in der (rechten) Jackentasche haben, welche in ihrer Beschaffenheit nicht zu hart und nicht zu trocken sein sollten. Jedes Leckerchen sollte schnell geschluckt werden können, ohne durstig zu machen und es muss dem Welpen natürlich, um genügend Anreiz zu bieten, auch entsprechend gut schmecken. Zu verwerfen sind „Hunde-Schoko-Drops“ oder ähnliches, welche nicht einer artgemäßen Ernährung entsprechen.

– Jeder Welpenbesitzer sollte ein Spielzeug zum Welpentreff mitbringen, welches für den Hund einen großen Anreiz darstellt und praktisch in der Handhabung ist, also nicht zu groß. Eventuellen Quietschtieren sollte das Ventil entfernt werden, um die anderen teilnehmenden Hunde nicht abzulenken.

Kommen die Welpen dann mit ca. 5 Monaten in das Junghundalter, dann beginnt ein neuer Übungs-Abschnitt. Ab diesem Zeitpunkt ist es nicht mehr empfehlenswert, die Hunde häufig miteinander spielen zu lassen. Sozialverhalten unter Hunden, natürlich auch unter Menschen, ist vergleichbar mit dem Radfahren. Hat man es einmal gelernt, dann verlernt man es selbst nach Jahren ohne Übung nicht mehr. Spätestens nach dem 5. Lebensmonat (je nach Entwicklungsstand des Vierbeiners) sollte der Übungsleiter seine Trainingsteilnehmer mehr und mehr weg vom ausgelassenen Welpenspiel und hin zum kontrollierten Spiel „Hundehalter mit eigenem Hund“ anleiten.

Lässt man auch heranwachsende Hunde immer miteinander spielen, so hat man bald das „Englische-Garten-Syndrom“ erreicht: Das heißt, sobald der eigene Hund einen Artgenossen sieht, ist der Besitzer abgeschrieben und uninteressant. Hörzeichen werden nicht mehr beachtet, es wird nur zum Spielkameraden Hund gezogen und gezerrt, bzw. davongelaufen.

Auch im Beisein anderer Hunde hat stets der Hundebesitzer, als „Oberhund“, das Zepter in der Hand und muss vom Hund als Autorität anerkannt werden. Im Beisein anderer Hunde zeigt sich schnell, wie die Rangfolge im Mensch-Hund-Rudel aussieht, bestimmt tatsächlich das „Herrchen“ das Geschehen oder, wie meist der Fall, eben doch der Vierbeiner?, Nach der Zeit des Welpentreffs kommt die Zeit des konzentrierten Gehorsams.

Der Übungsleiter sollte den Junghund-Besitzern die nun folgenden Entwicklungsphasen erläutern und sie auf die evtl. auftretende Unsicherheit bzw. Besonderheiten des Flegelalters der Hunde hinweisen.
Durchläuft der Vierbeiner eine sensible Entwicklungsphase, so gehört er wieder vermehrt an die Leine. Ängstliches und unsicheres Verhalten gegenüber Umweltreizen (Traktor auf dem Feld, Schneemann, Auto etc.) sollte der Hundehalter stets versuchen zu neutralisieren und seinen jungen Hund wieder abzusichern. Möglichst viele Situationen sollte der Hundehalter für seinen Vierbeiner positiv egalisieren und so ein wichtiges Fundament des Vertrauens zu „seinem“ Menschen legen. In sensiblen Entwicklungsphasen sollte das Training immer sehr bedacht durchgeführt werden. Da darf es wirklich ausnahmsweise einmal heißen: Lieber einmal weniger! Wissen sollte der Übungsleiter, dass eine Reaktion des Menschen auf ängstliches Verhalten seines Hundes, egal ob diese Reaktion strafend oder beruhigend ist, häufig ins Umgekehrte zielt und das unerwünschte Verhalten noch bestärkt.

Die Entwicklungsphasen des Hundes sind (nach E. Trumler):

1./2. Lebenswoche  Vegetative Phase
Trinken/Schlafen/Kot absetzen

  1. Lebenswoche   Übergangsphase
    Die Sinne des Welpen erwachen.
  2. – 7. Lebenswoche  Prägungsphase
    Menschen und Artgenossen sowie verschiedene Umweltsituationen muss der Hund nun kennen lernen, eine  (Fehl-)Prägung ist kaum mehr zu verändern.
  3. – 12. Lebenswoche   Sozialisierungsphase
    Es werden jene Dinge gelernt, welche eine Grundlage für die höheren sozialen Leistungen sind, die im Hundeleben eine entscheidende Rolle spielen.

14.-17. Lebenswoche  Rangordnungsphase
Dient der Findung einer Arbeitsteilung im Rudel, welche mit dem spezifischen Können der einzelnen Tiere zusammenhängt. Die Rangordnung ist auch eine „Fressordnung“, die der Sicherung und Erhaltung des stärksten Erbgutes dient.

5./6. Lebensmonat  Rudelordnungsphase
Das Meute-Leben ist jetzt nicht mehr nur Spiel. In dieser Phase lernen die Jungwölfe unter Führung des Leitwolfes wie man beim Jagen vorgeht und welche Rolle jeder einzelne mit absoluter Disziplin auszufüllen hat. Für den jungen Wolf/Hund ist eine straffe, aber sehr erwünschte Führung einer Autorität für dieses Alter von der Natur vorgesehen und daher für ihn ein Bedürfnis.

  1. – 9. Lebensmonat  Vorpubertät
    Flegelhaftes Herausfordern der Leitperson gehört zu dieser Phase und muss mit ruhiger Konsequenz in Grenzen gehalten werden.

10.-15. Lebensmonat
Pubertät/Eintritt ins Erwachsenenstadium

Die Junghundgruppe:

Nach dem Welpentreff schließt sich die Junghunde-Gruppe an. Die Hundehalter werden durch den Übungsleiter an den korrekten Umgang und eine artgerechte Erziehung herangeführt. „Lob“, „Strafe“ und „Korrektur“ lernt der Hundebesitzer richtig anzuwenden. Im Laufe der Junghunde-Gruppe, welche ca. vom 5. bis zum 9. Monat des Hundes abläuft, sollte sich der Hundehalter im Gespräch mit dem Übungsleiter darüber klar werden, welche Ziele er weiterhin mit seinem Vierbeiner anstrebt.

Heißt dessen Rolle zukünftig Haus- und Familienhund, Wach- oder Begleithund oder vielleicht gar Sporthund in den Bereichen Turnierhundesport/Agility/Schutz- und Fährtenhund?

Gruppenarbeit als offensives Verhaltenstraining:

Für erwachsene Hunde sollte im Rahmen der Basisausbildung regelmäßig ein Verhaltenstraining stattfinden.

Um ein konzentriertes und effektives Verhaltenstraining durchführen zu können, sollte der Übungsleiter vor Beginn der Übungsstunde alle Teilnehmer zu einem kurzen (nur einige Minuten dauernden) gemeinsamen Spaziergang anführen. Alle Hunde bleiben an der Leine, (keine gemeinsames Spiel!), und gewöhnen sich so in kurzer Zeit an die aktuelle Rudelformierung. Als erwünschten Nebeneffekt werden sich die meisten Hunde während dieses Spazierganges versäubern und lösen, so dass dem Übungsplatz manche Tretmine erspart bleibt.

Für das Verhaltenstraining gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. a) Alle Teilnehmer werden in geordneten Formationen durch den Übungsleiter beschäftigt. Zum Beispiel in einer Reihe marsch, auf Kommando anhalten, dann weitergehen und die Gruppe schwenkt rechts um etc.. Diese Art des Verhaltenstrainings bietet wenig Platz für individuelle Lernfortschritte. Der Übungsleiter kann hierbei kaum auf die spezifischen Bedürfnisse des einzelnen sechsbeinigen Teams eingehen. Für die Abwicklung großer Anfängergruppen, welche alle das Ziel „gehorsamer Familienhund“ anstreben, ist diese Gruppenarbeit die Möglichkeit der Wahl. Für zukünftige Sporthunde ist sie jedoch weniger/nicht geeignet.
  2. b) Die Teilnehmer des Verhaltenstrainings bewegen sich selbständig und nach individuellem Leistungsstand mit angeleintem Hund durch die Menge. Der Übungsleiter arbeitet etappenweise jeweils mit einem einzelnen Hundehalter einige Minuten und wendet sich dann dem nächsten zu, so dass alle Teilnehmer gefördert werden. Je mehr Übungsleiter oder sonstige erfahrene Sportfreunde sich um die Anfängergruppe kümmern können, desto besser. Jeder Teilnehmer bestätigt seinen Vierbeiner durch eine Spieleinheit/Futter und übt besonders intensiv jene Hörzeichen, welche noch nicht perfekt sitzen. Diese Art des Verhaltenstrainings/Gruppenarbeit formt die Teilnehmer zu selbständig denkenden Hundeführern und gibt die Möglichkeit des individuellen Lernens. Je weiter der Ausbildungsstand vorangeht, desto schwierigere Übungen (z. B. Freifolge, Apportieren in der Gruppe oder Hürdenlauf in der Gruppe) können eingebaut werden und zeigen den Teilnehmern, welche Fortschritte bereits erreicht wurden.

Beim Verhaltenstraining gilt der Leitsatz:

Nicht das Spiel der Hunde untereinander ist wichtig, sondern das Spiel und die Bindung zwischen Hundehalter und eigenem Hund hat oberste Priorität. Der Hund soll sich im Idealfall seinen Artgenossen gegenüber völlig neutral zeigen. Der Hundehalter muss lernen, als autoritärer und kompetenter „Rudelführer“ aufzutreten und sich in die hundliche Psyche eindenken zu können. Damit ist das Ziel der Basisausbildung für den „Nicht-Hundesportler“ erreicht.

Der Übungsplan:

Welpentreff: Sozialverhalten unter Hunden üben – Bindung an den Hundebesitzer fördern, die Hörzeichen „Sitz“, „Platz“ und „Hier“ befolgen – rücksichtsvolles Verhalten des Hundeshalters in der Öffentlichkeit forcieren – Grundregeln über Ernährung/Impfung/Pflege und Umgang erlernen
Verhaltenstraining: Alle vorgenannten Lernziele auch unter Ablenkung in der bewegten Gruppe zeigen
– Fußgehen an der Leine – dem Hundehalter gehorsam sein, auch wenn Artgenossen in der Nähe sind
– Abliegen unter Ablenkung
– Hörzeichen auch außerhalb des Übungsplatzes befolgen – freundlich-neutrales Verhalten gegenüber fremden Personen/Kindern/ Joggern/Radfahrern etc..

Zukünftige Sporthunde:
Dito; außerdem Triebförderung in der jeweils angestrebten Sparte (z. B. Schutzhund: Beutetrieb, Spürtrieb), vorbereitende Übungen für die späteren Prüfungs-/Wettkampf-Anforderungen (z. B. Vertrautmachen mit Geräten/Tunnel etc.), sportlich perfektes Vorführen der Übungen u. a. m.

  1. Kleiner Fahrplan durch die ersten Gehorsamsübungen

Viele Wege führen nach Rom, heißt es so schön in einem Sprichwort. In der Hundeausbildung gibt es stets zahlreiche Methoden, um den gewünschten Lerneffekt zu erzielen. Hierbei hat der Übungsleiter auch stets die Veranlagung von Hundeführer und Hund (außerdem Alter, Konstitution und bisherige Ausbildung des Hundes) zu beachten. Nicht jede bewährte Möglichkeit kann bei jedem Hund angewandt werden, und nicht jeder Hundeführer ist mit jeder Ausbildungsmethode einverstanden. Nachstehend sollen nur einige Möglichkeiten angesprochen werden, mit welchen auch ein Anfänger, unter fachlicher Anleitung durch seinen Übungsleiter, seinem Hund die entsprechenden Hörzeichen lehren kann.

Leinenführigkeit:

Glieder- oder Lederhalsband, je nach Konstitution des Hundes, und eine glatte, ca. 1,20 Meter lange einfache Leine (keine Roll-Leine oder doppelte „Jäger“-Leine), gleichzeitig mit dem Hörzeichen „Fuß“ erhält der Hund einen Leinenruck (in der Sensibilität des Hundes angepasster Stärke), so dass er wieder an das linke Knie des Hundeführers befördert wird. Ist er dort, so wird die Leine locker gehalten und verbal (z. B. „So ist es brav, schön Fuß!“) gelobt, strebt der Hund vom HF weg, so erfolgt sofort wieder eine konsequente Einwirkung. Dieses Wechselspiel wird konsequent durchgeführt. Wichtig ist, dass der Hund die Position „Fuß“, also am linken Knie des HF, als angenehme und lohnenswerte Situation begreift und jegliches Wegstreben als unangenehm erfährt. Geht der Hund nur wenige Meter korrekt mit dem HF bei Fuß mit, so wird er durch eine sofort einsetzende Spieleinheit/Futter belobigt. Das korrekte Fußgehen wird immer mehr ausgedehnt, bis der HF längere Zeit mit seinem Hund „Fuß-Gehen“ kann. Hierbei ist variabel zu verfahren, also stets in unterschiedlichen zeitlichen Intervallen das korrekte Fußgehen durch Spiel/Futter zu bestätigen.

Freifolge:
Gehört nicht zu den Übungen in der Junghunde-Gruppe bzw. Verhaltenstrainings der Familienhunde.

Für Sporthunde:
Nur durch intensive, korrekte Leinenführigkeit erlernt der Hund eine korrekte Freifolge. Also viel mit und wenig ohne Leine üben. Auf dynamisches, flottes Gehen achten.

Sitzübung:
Bereits im Welpenalter wird der Hund häufiger durch Vorhalten eines Leckerchens dazu veranlasst, sich zu setzen. Zeigt er die gewünschte Verhaltensweise, so wird er sofort durch Futter/Streicheln belobigt. Setzt sich der Hund von alleine, so kann unterstützend dazu das Hörzeichen „Sitz“ gegeben werden. Wird der Hund älter (also ca. 5/6 Monate) und sitzt nicht freiwillig auf Hörzeichen ab, so wird er durch eine Einwirkung der Hand (Am Halsband hochziehen, an der Kruppe niederdrücken) zum Sitzen veranlasst. Hierbei ist immer auch auf die entsprechende Geschwindigkeit der Ausführung zu achten. Ein schnelles „Sitz“ wird häufig erreicht, wenn es bei (entsprechend veranlagten Hunden) über den Trieb, also zum Beispiel mit Futterstückchen bzw. Spielzeug aus dem unbefangenen Spiel heraus gefordert wird.

Platzmachen mit Herankommen:
Auch das Niederlegen lernt bereits der Welpe schnell und unkompliziert. Gerade bei großen Rassen sollten wir das Welpenalter für diese Übung ausnutzen, denn selbst einen Bernhardiner kann eine zierliche Person als Welpen noch kräftemäßig beeindrucken. Legt sich der Hund von selbst, so kann unterstützend dazu das Hörzeichen „Platz“ gegeben werden. Durch Einwirkungen mit den Händen, welche kompromisslos und bestimmt auszuführen ist, wird der Hund veranlasst, sich zu legen, gleichzeitig erfolgt Hörzeichen „Platz“. Auch diese Übung wird (bei entsprechend veranlagten Hunden) meist über den Trieb (siehe Sitzübung) sehr schnell ausgeführt. Abruf erst, wenn das Hinlegen zuverlässig sitzt.

Abliegen:
Eine Möglichkeit, um das Abliegen zu erlernen (unter verschiedenen Methoden), ist das Lernen über die „Langeweile“. Das Halsband des Hundes muss hierfür so eng angelegt sein, dass der Hund nicht rückwärts herausschlüpfen kann. Der Hundebesitzer übergibt seinen Hund z. B. dem Übungsleiter und entfernt sich außer Sicht, ohne dem Hund ein Hörzeichen zu geben. Auch der Übungsleiter sagt nicht zum Hund, er hält lediglich die Leine, welche unter dem Absatz des Standfußes hindurch läuft, unter straffem Zug. Der Zug muss so straff sein, dass der Hals des Hundes deutlich Richtung Boden gezogen wird. Der Hund erhält dazu kein Hörzeichen. Nach kurzer Zeit, je nach Charakter des Hundes, evtl. nach anfänglichem Wehren gegen diese unbequeme Haltung, wird sich der Hund ablegen. Nun lockert der Übungsleiter den Zug der Leine und sagt gleichzeitig mit dem Hinlegen des Hundes z. B. „Schön Platz, so ist es brav“. Der HF, welcher die Situation außer Sicht seines Hundes beobachtet hat, kommt dann, wenn der Hund sich abgelegt hat, hervor, geht ruhig und sicher zu seinem Hund, lobt ihn und nimmt ihn ggf. für heute aus dem Training. Steht der Hund auf, während sich der HF nähert, strafft der Übungsleiter sofort wieder den Zug auf die Leine und der HF kehrt um und entfernt sich wieder. Lernverknüpfung: Liegen ist angenehm, nur wenn ich sicher liegen bleibe, kommt mein HF wieder zu mir.

Zu beachten ist:
Aus der Abliegeposition wird der Hund nie abgerufen! Holt der HF seinen abliegenden Hund ab, so ist sparsam mit Lob zu verfahren. Ein zu freudbetontes Loben und Spielen oder Füttern nach der Übung Abliegen führt zur Unruhe des Hundes und ist der korrekten Ausführung der Übung hinderlich. Ein lobendes Wort soll als Bestätigung des richtigen Verhaltens genügen, häufig sollte der Hund nach der Übung Abliegen direkt vom Platz und ins Auto bzw. in die Hundebox/Hänger gebracht werden

Weitere Übungen:
Für zukünftige Sporthunde sollte die Basisausbildung ebenfalls bereits beim Welpen beginnen. Vorbereitende Übungen wie bereits genannt, außerdem ein z. B. Gierigmachen auf das Apportierholz o. ä. dürfen im Welpenaufbau nicht fehlen. Ebenso beginnt die Fährtensuche bereits ab einem Alter von ca. 10 Wochen, und ein Welpe sollte genauso mit den Geräten z. B. des Hindernislaufes (Tunnel etc.) vertraut gemacht werden.

  1. Die Methode des „Fehlerfreien Lernens“

Zu Beginn des Lernens einer Übung sollten optimale Verhältnisse herrschen. Das heißt: Der Hund muss aufnahmefähig und körperlich fit sein, der Hundeführer sollte emotional positiv gestimmt und ausgeglichen sein, die Umgebung sollte ablenkungsfrei/bzw. ablenkungsarm sein.

Die ersten ca. 20 – 30 Übungseinheiten (je nach Hund) gibt der HF seinem lernenden Hund so viel Unterstützung und Hilfe, dass dieser praktisch gar keinen Fehler machen kann. Korrektes Verhalten wird sofort ausgiebig bestätigt (Lob/Futter), so dass angenehme Verknüpfungen mit dem Hörzeichen entstehen. Durch zwischengeschaltete Spieleinheiten wird der Hund wieder gelöst und aus der Anspannung des Lernens herausgenommen. Stets muss der Hund noch motivierbar sein, lieber mehrere kurze Übungseinheiten als wenige langdauernde, welche ermüdend auf den Hund wirken. Hat der Hund den Sinn und die Ausführung des Hörzeichen sicher begriffen und durch die ausführliche Hilfestellung seines HF häufig fehlerfrei ausgeführt, so führt der Gewohnheitsprozess zu einer Verinnerlichung dieser Übung.

Ist der Gewohnheitsprozess abgeschlossen, wird der Hund die Übung fehlerarm ausführen. Als nächste Komponente kommt die Schwierigkeit der Ablenkungsreize aus der Umwelt dazu. Auch hier propagiert Schwizgebel eine stufenweise

Gewöhnung des Hundes an die verschiedenen Ablenkungsreize. Das heißt, zuerst nimmt der Hund eine Ablenkung, z. B. einen anderen trainierenden Hundeführer, nur unbewusst wahr, weil dieser sehr weit entfernt ist. Der HF bestätigt korrektes Arbeiten seines Hundes sofort positiv. Der Hund macht keinen Fehler, da die Ablenkungsquelle so weit entfernt ist, dass sie nicht störend auf die Konzentration des Hundes wirkt. Lässt sich der Hund dennoch ablenken, so hat der HF die Distanz zwischen Ablenkungsreiz und eigenem Hund nicht genügend groß gehalten (=Fehler).

Nach einigen Übungseinheiten wird der Ablenkungsreiz (also hier der zweite HF) etwas näher zum lernenden Hund gebracht, dies geschieht jedoch in so kleinen Schritten, dass der Hund trotzdem fehlerfrei arbeiten kann. Auch hier greift der Gewöhnungsprozess. Hat sich der Hund (unbewusst) an die Ablenkung gewöhnt, so wird sie nicht mehr störend auf sein Arbeiten wirken, das heißt, er hat gelernt, fehlerfrei zu arbeiten. So wird mit verschiedenen Ablenkungsreizen je gesondert verfahren. Außerordentlich wichtig ist es, dass der HF/ÜL seinen Hund so gut einschätzen kann, dass er die Distanz zum Ablenkungsreiz richtig wählt, im Zweifelsfall lieber etwas mehr Distanz als zu wenig. In der Anfangsphase jeder Übung darf der Hund keine Fehler machen, dann hat der HF in der Ausbildung gewonnen.

Variabler Lobfaktor:
Nach Forschungen des Zoologen Daniel Schwizgebel/Schweiz ist es wichtig, den erwachsenen ausgebildeten Hund mit einem variablen Lobfaktor zu bestätigen, um dessen Leistung weitmöglichst zu erhalten. Das heißt: Hat ein Hund seine Übungen erlernt und verfügt bereits über entsprechende Wettkampf-/Prüfungsroutine, so ist es meistens schwer, die Motivation des erfahrenen Hundes bei der Stange zu halten. Wird der Hund nach jeder richtigen Übung gelobt, so flacht dieses Lob schnell ab, wird weniger begehrenswert für unseren Hund. Lobt der HF dagegen in abwechselnden, für den Hund nicht vorauszusehenden Intervallen (also z. B. nur jede 2. korrekte Ausführung, dann jede 5. Ausführung, dann wieder jede korrekte Ausführung), so wird der Hund eifrig und begierig nach dem Lob des HF bleiben und längere Zeit trotz Routine motiviert mitarbeiten.

Beispiel:
Glücksspielautomaten und Menschen: Je länger kein Gewinn kommt, desto eifriger wird gespielt. „Jetzt klappt es bestimmt!“  Eine seltene Gewinnausschüttung zwischendurch ist größte Motivation. Dies als kleiner Exkurs.

  1. Fachwissen „Schutzhundbereich“
  2. a) Aufbau Gehorsam und Gerätearbeit

Spielerische Gehorsamsübungen:

Auch mit dieser Disziplin fangen wir schon im frühen Welpenalter an. Wir nutzen Spieltrieb und Anhänglichkeit geschickt aus, um dem Hund die ersten Kommandos völlig ohne Zwang beizubringen. Wichtig ist die Spieltriebförderung wie toben, balgen, auf den Boden hocken, weglaufen und verstecken. Immer soll bei diesem Spielchen der Hund hinter seinem Führer herlaufen beziehungsweise ihn suchen. Niemals darf es geschehen, dass Herrchen den Hund scheucht oder ihn einzufangen versucht. Man würde ihm somit das Weglaufen und nicht das Kommen beibringen, und im weiteren Verlauf der Ausbildung wäre Ungehorsam die Folge. Kommt er, wird er überschwänglich gelobt, gegebenenfalls mit Leckerchen belohnt.

Nach dieser Vorübung heißt es zunächst in Verbindung mit dem Namen des Hundes – ganz gezielt „Hier“. Wir halten nun einen Leckerbissen etwa 30 cm über dem Kopf des Welpen und geben das Hörzeichen „Sitz“. Die meisten Hunde begreifen sehr schnell, was von ihnen verlangt wird und setzen sich von allein. Wichtig ist die sofortige Belohnung, sobald der Hund sitzt.

Nach ein paar Tagen schon wird sich der Welpe nach dem Hereinrufen flott hinsetzen. Wir wiederholen die Übung erst, nachdem wir ihm Zeit gelassen haben, sich frei zu bewegen, herumzuschnüffeln und abzuschalten. Dann plötzlich erhält er das Hörzeichen „Hier“ und so weiter. Diese Übung kann auch in der Wohnung erfolgen. Er fördert den Kontakt und gestattet uns, mit ihm auf dem Boden zu balgen, was in der kalten und feuchten Jahreszeit draußen nicht möglich ist.

Hat unser Hund das Hörzeichen „Sitz“ begriffen, gehen wir dazu über, ihn mit Wurststückchen aus dem Mund zu belohnen. Es wird nicht lange dauern, bis er die Bröckchen geschickt auffängt..

Wir halten fest: Der Hund kommt auf Kommando „Hier“ und setzt sich dicht vor uns hin.

Beim nächsten Lernabschnitt entfernt sich der HF von seinem Hund, den eine Hilfsperson an einer einfachen leichten Führleine festhält.

Durch Anrufen, Locken und Händeklatschen des Hundeführers wird beim Hund die höchste Erregungsphase angesprochen. Er zeigt durch Jaulen, Zerren an der Leine und Herumtanzen an, dass der Zeitpunkt günstig ist, ihn herein zu rufen. Wir geben das laute Hörzeichen „Hier“ und die Hilfsperson lässt den Hund samt Leine frei. Wie ein geölter Blitz wird er zu seinem Führer sausen, der möglichst mit dem Rücken in Zaunnähe steht, um von Anfang an ein Vorbeischießen zu verhindern. Der Hund bekommt das Hörzeichen „Sitz“ und danach seine Belohnung aus dem Mund. Damit erreichen wir, dass der Hund seinen Führer anschaut, er ist empfangsbereit für ein neues Hörzeichen, und das Ganze ergibt ein schönes Bild. Wir müssen darauf achten, dass der Hund jetzt korrekt und so nah wie möglich vor uns sitzt. Wir korrigieren durch einen kurzen Rückwärtsschritt, nehmen die Hände zur Hilfe, indem wir uns als optisches Zeichen auf den Bauch klopfen.

Wichtig: Der Hund muss immer zum Führer kommen; nie dürfen wir an den abseits sitzenden Hund herantreten!

Leinenführigkeit und Freifolge:
Obwohl die Leinenführigkeit als Grundstufe der Gehorsamsübungen angesehen werden kann, beginnen wir damit erst, wenn unser Hund etwa 10 Monate alt ist. Er ist jetzt in der Lage, den hierbei unvermeidlichen Druck durch wiederholten starken Leinenruck zu verkraften, ohne Schaden zu nehmen. Sehr wichtig ist ein guter Kontakt zwischen Führer und Hund. Nur wenn die beiden ein Gespann bilden, ist der Hund bereit, seinem Herrn freudig zu folgen.

Es ist zweckmäßig, eine leicht Leine von höchstens einem Meter Länge zu benutzen. Perfekt ist die Übung, wenn der Hund, ab und zu nach rechts schauend, mit der rechten Schulter eng am linken Knie des Hundeführers läuft und bei den verschiedenen Gangarten und Wendungen dort verbleibt. Er muss sich ohne Kommando setzen, sobald der HF stehen bleibt.

Der Hund sitzt in Grundstellung neben uns. Wir nehmen die Leine in die rechte Hand, damit wir mit der linken Hand das Loben unterstützen können, geben das Hörzeichen „Fuß“ sowie einen kurzen Leinenruck und marschieren los. Jedes Abweichen des Hundes korrigieren wir mit einem erneuten „Fuß“ und Leinenruck. Geht er korrekt, loben wir ihn hin und wieder und kraulen ihn mit der linken Hand rechts am Hals. Er wird das Bestreben haben, das Kraulen auszukosten und hält dabei automatisch den Kopf wie gewünscht.

In den ersten Übungsstunden wählen wir lange Geraden und machen jeweils am Ende eine Rechtskehrtwendung, die sehr zügig vonstatten gehen muss, damit sich der Hund sofort daran gewöhnt, nicht langsamer zu werden, sondern die eingeschlagene Gangart beizubehalten.

Anfangs können wir auch ab und an mit der linken Hand auf den linken Oberschenkel klopfen, der Hund wird auf diese Weise aufgemuntert und zum freudigen Mitlaufen angeregt. Es ist wichtig, dass wir loben und mit ihm sprechen, wenn er sich wie gewünscht verhält.

Wenn die Übung im normalen Schritt mit der Rechtskehrtwendung richtig sitzt, gehen wir dazu über, die Gangart zu verändern, das heißt, wir gehen aus dem Normalschritt zwischendurch mal in den langsamen Schritt und mal in den Laufschritt über. Jeweils beim Wechseln der Gangart ist das Hörzeichen „Fuß“ zu geben.

Bei der Linkskehrtwendung drehen wir uns um 180 Grad gegen den Hund, wechseln dabei die Leine in die linken Hand, bis wir uns in Gegenrichtung befinden. Diese Übung sollte man sich von einem erfahrenen Sportkameraden zeigen lassen, sie sieht anfangs schwierig aus, ist aber ganz einfach, wenn man erst weiß, wie es geht. Auf jeden Fall muss die Sache zügig vonstatten gehen. Nach der Drehung halten wir an, das heißt, wir gehen noch ein bis zwei Schritte weiter geradeaus und erst dann lassen wir den Hund absitzen. So kann er sich korrekt neben uns setzen.

Haben wir einen sehr bringfreudigen Hund, können wir die Leinenführigkeit auch folgende Weise einüben: Wir haben die Leine in der linken Hand und führen in der rechten Hand ein Stöckchen mit. Der angewinkelte Arm bewegt sich bei jedem Schritt, das Stöckchen wird für den Hund sichtbar gehalten. Wir korrigieren Fehlverhalten mit der Leine und dem Hörzeichen „Fuß“, wie bereits beschrieben. Das Holz erzeugt Spannung, der Hund wird nach rechts oben schauen und freudig mittraben. Wir vergessen das Loben nicht, wenn er seine Sache gut macht.

Wenn wir nach einigen Übungsstunden einen Abbau der Spannung beobachten, werfen wir das Holz nach rechts seitwärts weg, lassen die Leine los, und der Hund darf es holen. Ist er wieder bei uns, nehmen wir die Leine auf und das Bringsel aus dem Fang und setzen mit dem Hörzeichen „Fuß“ und dem Holz in der rechten die Übung fort. Der Hund soll bei dieser Ausbildungsmethode immer Freude zeigen, keinesfalls darf er ermüden. Das heißt also, dass wir die Leinenführigkeitsübung anfangs nicht zu sehr ausdehnen dürfen. Der Hundeführer muss erkennen, wann sein Hund die Motivation braucht, und soll dann die Übung durch zwangloses Bringen unterbrechen. Er muss den Spannungsverlust im Anfangsstadium erkennen und dem Hund dann sofort das kleine Spielchen anbieten.

Ganz wichtig ist es, sich für die eine oder andere Methode zu entscheiden. Wenn mit Stöckchen gearbeitet wird, darf es während der gesamten Ausbildungszeit nie fehlen. Auch wenn die Übung perfekt sitzt, sollte man es noch ab und zu als Stimmungsmacher aus der Tasche ziehen.

Wenn der Hund die Leinenführigkeit perfekt beherrscht, gehen wir dazu über, den kompletten Übungsablauf ohne Leine zu erarbeiten. Auch hier kann das Stöckchen benutzt werden. Ganz wichtig: Die korrekte Arbeit mit der Leine ist die Voraussetzung für die Freifolge.

Sitz:
Was „Sitz“ bedeutet, haben wir unserem Hund ja schon im frühen Welpenalter beigebracht.

Das nächste Ausbildungsziel heißt „Sitz aus der Bewegung“, das heißt, der Hund soll sich nach mindestens 10 Schritten bei Fuß auf das Hörzeichen „Sitz“ hinsetzen und verharren, während der HF ungefähr 30 Schritte weitergeht und dann den Hund wieder abholt, indem er in Grundstellung neben ihn tritt.

Wir beginnen mit der Einübung, indem wir den Hund nach dem Hereinrufen vor uns absitzen lassen. Wie gewohnt bekommt er sein Leckerchen, während wir die Leine in die Hand nehmen. Wir wiederholen jetzt mehrmals das Hörzeichen „Sitz“, streichen dem Hund dabei auch einmal über den Kopf. Keinesfalls dürfen wir im harten Befehlston mit ihm sprechen. Jetzt bewegen wir uns rückwärtsgehend einige Schritte vom Hund weg und gehen, ohne zu verharren, wieder zu ihm zurück. Bleibt er sitzen, vergessen wir nicht das Loben und wiederholen die Übung zwei- bis dreimal. Wir belohnen ihn und befreien ihn zunächst einmal durch das Hörzeichen „Lauf“ aus seiner Zwangslage. Auf keinen Fall darf er sich von allein erheben. Wir lassen die Leine los (bleibt jedoch am Hund), toben kurz mit ihm und rufen ihn dann wieder mit „Hier“; anschließend darf das Belohnen nicht vergessen werden. Die beschriebene Übung wird wiederholt. Nach einigen Tagen wäre damit der erste Lernabschnitt „Sitz“ geschafft. Der Hund sitzt, wenn wir uns entfernen, bis wir wieder vor ihm stehen.

Als nächstes bauen wir eine Schwierigkeit ein. Nachdem wir die Vorübung noch einmal aufgefrischt haben, gehen wir mit der Leine in der Hand, die wir etwas hochhalten, um den Hund herum. Meistens wird unser Freund unruhig, wenn wir direkt hinter ihm sind. Er wird den Kopf drehen und vielleicht sogar versuchen, aufzustehen. In diesem Fall bringen wir ihn unter Hörzeichen gegebenenfalls mit sanfter Gewalt wieder in die Sitzstellung und geben noch einige Male um ihn herum, bis er begriffen hat, dass er in dieser Position verharren soll. Wir stehen bei Beendigung dieser Übung wieder in gewohnter Stellung vor dem Hund und entlassen ihn mit „Lauf“ in die Freiheit.

Die dritte Phase hat das Endziel, dass wir bei Abschluss der Übung in Grundstellung neben dem Hund stehen. Hier heißt es aufpassen, dass er sich nicht in eine andere Position zu bringen versucht, während wir neben ihm Aufstellung nehmen. Wir haben die Leine in der rechten Hand und nehmen die Linke zur Hilfe, um den Hund gegebenenfalls mit dem Wort „Gerade“ an uns heranzurücken oder aber bei Erfolg kurz zu streicheln. Jetzt bleiben wir eine Weile mit dem bei Fuß sitzenden Hund ruhig stehen. Danach wiederholen wir noch einmal das Herumgehen und erst dann, nachdem er sauber neben uns gesessen hat, darf er nach dem Hörzeichen „Lauf“ toben. Es könnte passieren, dass der Hund sich beim Erlernen der Sitzübung hinlegen will. Jetzt heißt es Ruhe bewahren und ihn ruhig aber bestimmt mit dem Hörzeichen „Sitz“ nach oben ziehen. Wir loben sofort, wenn er wieder sitzt, damit er begreift, dass dies die gewünschte Position ist.

Jetzt können wir an die Vollendung der Übung
“Sitz aus der Bewegung“ herangehen. Wir begeben uns zunächst in die Grundstellung (der HF steht mit bei Fuß sitzendem Hund). Wir geben das Kommando „Fuß“ und gehen einige Schritte geradeaus, halten dann kurz an und bringen den Hund mit dem Hörzeichen „Sitz“ so schnell wie möglich in die Sitzstellung. Dann drehen wir uns zum Hund, entfernen uns rückwärtsgehend einige Schritte, bleiben stehen und verharren einen Moment. Dann loben wir mit den Worten „So ist brav, schön Sitz“, gehen wieder zum Hund, um ihn herum und nehmen die Grundstellung ein.

Es kommt jetzt darauf an, dass sich der Hund im Laufe der Ausbildung immer schneller hinsetzt. Nach einigen Übungsstunden müsste es so aussehen, dass der Hundeführer nur noch einen kurzen Wechselschritt als Hilfe benutzt und sich auch bereits einige Meter in normaler Richtung weiterbewegt. Erst wenn unser Hund sicher absitzt und kein Fehlverhalten mehr zu befürchten ist, gehen wir normal geradeaus.

Platz:
Dies ist eine Übung, bei der sich der Hund unterwerfen muss. Wir kommen hier um einen gewissen Zwang nicht herum.

Die Prüfungsordnung schreibt vor, dass der Hund während der Vorführung eines anderen Teilnehmers am Rande des Übungsplatzes abliegt. Wir üben also zunächst das „Platz“ mit Liegenbleiben und späterem Abholen. Der Hund steht unbefangen neben uns. Zunächst einmal lassen wir ihn nicht absitzen, damit keine Verknüpfung entsteht, von „Sitz“ selbständig auf „Platz“ zu gehen. Wir geben den Befehl „Platz“, ziehen mit einem Ruck an der Leine den Kopf des Hundes senkrecht nach unten (keinesfalls nach vorn) und gleichzeitig mit der anderen Hand die Vorderpfoten nach vorn. Der Hund wird sich aufbäumen, hier müssen wir Kraft anwenden und Konsequenz walten lassen. Bald wird er merken, dass die ganze Zappelei nicht nützt. Er wird sich in sein Schicksal ergeben und liegen bleiben. Sobald das erreicht ist, streicheln, loben und beruhigen wir ihn. Er muss begreifen lernen, dass das

Befolgen des Kommandos angenehm ist und ihm nichts passiert. Wir verweilen in gebückter Stellung beim Hund, bis er sich vollkommen beruhigt hat und erheben uns dann langsam. Mit dem Hörzeichen „Platz“ kombiniert sprechen wir lobend und beruhigend auf unseren Freund ein. Er muss eine Zeitlang liegen bleiben, ohne seine Position zu verändern, das heißt, er darf weder schnüffeln, robben bzw. sich wälzen, geschweige denn aufstehen. Ein Fehlverhalten wird sofort mit einem Leinenruck nach unten und einem scharfen Befehl „Platz“ geahndet. Bleibt er liegen, wird er beruhigt, jedoch keinesfalls aufmunternd gelobt.

Dieses Liegenbleiben muss vom Anfang an mit absoluter Konsequenz eingeübt werden. Wir müssen dem Hund begreiflich machen, dass jede selbständige Veränderung seiner Position bestraft wird. Das setzt voraus, dass wir ihn keine Sekunde aus dem Auge lassen, um sofort eingreifen zu können. Hat der Hund das Kommando „Platz“ begriffen, legt er sich also selbständig nach dem Hörzeichen hin, können wir uns an einer langen Leine langsam einige Schritte entfernen. Wir bleiben eine Weile stehen, gehen zum Hund zurück und nehmen wieder neben ihm Aufstellung. Nach kurzem Verharren befehlen wir „Sitz“ und helfen ihm mit einem leichten Ruck an der Leine nach oben. Die Grundstellung wird einen Moment beibehalten und dann der Hund aus der Übung entlassen.

Wenn wir unserem Hund etwas beibringen wollen, ist ein ruhiger Ort wichtig, an dem er anfangs keinerlei Ablenkung ausgesetzt ist. Natürlich muss er im fortgeschrittenen Stadium alle Übungen auch unter Ablenkung ausführen. Beim

Abliegen darf er sich später durch die Arbeit eines anderen Hundes nicht beeinflussen lassen.

Ohne Schwierigkeiten können wir dann zum „Platz mit Hereinrufen“ übergehen. Von der Grundstellung aus geht der HF mit seinem Hund, den er an dem kurzen Bändchen (das ist eine etwa 25 cm lange Schnur mit einem Knoten am Ende, die am Halsband befestigt wird, dort verbleibt und nur auf Prüfungen entfernt wird) hält, mindestens 10 Schritte geradeaus und befiehlt dann kurz und trocken in mittlerer Lautstärke „Platz“. Klappt es nicht, muss mittels Leinenruck nachgeholfen werden. Wichtig ist, dass sich der Hund schnell hinlegt. Auf korrektes Liegenbleiben muss geachtet werden. Dann entfernen wir uns 10 bis 20 Schritte, gehen danach mit den Worten „Schön Platz“ wieder zum Hund und entfernen uns dann wieder etwa 20 Schritte. Anschließend drehen wir uns zum Hund und verharren eine Weile. Dann ertönt das bereits bekannte „Hier“, das wir beim ersten Mal mit Händeklatschen unterstützen, damit der Hund schnell und freudig zu uns kommt. Auf sauberes Vorsitzen müssen wir achten und den Hund mit Leckerchen aus dem Mund belohnen. Wir geben das Hörzeichen „Fuß“ und bringen den Hund mit Hilfegebung in die Grundstellung. Mit dem Kommando erfolgt richtungsweisend ein kleiner Ruck der rechten Hand am Bändchen, dann nehmen wir den hinter uns herumgehenden Hund mit Aufmunterungsbewegungen auf unserer linken Seite im Empfang und lassen ihn neben uns absitzen. In den folgenden Übungsstunden entfernen wir uns bereits mindestens die vorgeschriebenen 30 Schritt. Die Belohnung mit Futterbrocken schränken wir erheblich ein, nur ab und zu gibt es etwas, um die Erwartungshaltung und damit den guten optischen Eindruck zu erhalten. Das schnelle Beifußkommen können wir dadurch fördern, dass wir den Hund mit einem Leckerbissen erst belohnen, nachdem er neben uns abgesessen hat. Die Belohnung muss unterschiedlich erfolgen. Er darf nicht wissen, wann er belohnt wird. Wir können auch zur Aufmunterung, nachdem er das Gewünschte ausgeführt hat, ein Stöckchen werfen.

Im Zusammenhang mit dem Herankommen darf der Hund weder beim Training noch außerhalb des Übungsplatzes für zeitlich zurückliegendes Fehlverhalten oder zögerndes Kommen bestraft werden. Wenn man diesen Ausbildungsgrundsatz nicht beachtet, führt das beim Hund zu der Verknüpfung: zum HF kommen ist unangenehm! Nur mit sehr viel Mühe, wenn überhaupt, ist bei solchen Hunden ein freudiges Herankommen noch zu erreichen.

Noch ein Tipp, was das Hereinrufen betrifft: Bleibt der Hund zuverlässig liegen, sollte die Entfernung zwischen ihm und seinem Führer möglichst groß sein. Je länger die Strecke ist, die der Hund zurücklegen muss, um so besser kommt er „auf Touren“ und somit schnell zum Führer heran.

Steh:
Die Stehübung wird erst bei derVielseitigskeitsprüfung III gefordert, und zwar einmal aus dem Normalschritt und einmal aus dem Laufschritt. Der Hund hat die Grundausbildung bereits hinter sich und bei einem eingespielten Team dürften keine größeren Schwierigkeiten mehr auftreten.

Für die Stehübung benötigen wir neben dem Gliederhalsband eine etwa 1 Meter lange Führleine mit einer Halteschlaufe am Ende. Diese legen wir dem Hund um den Bauch, ziehen auf dem Rücken den Karabinerhaken durch die Halteschlaufe und befestigen ihn am Halsband. So entsteht eine Haltevorrichtung ähnlich einem Koffergriff, mit der wir den Hund am Hinsetzen und Vorlaufen hindern können. Wir ergreifen die Leine ziemlich weit hinten, gehen 10 bis 15 Schritte geradeaus und geben das Hörzeichen „Steh“ bei gleichzeitigem Zug nach hinten. Wir loben „So ist brav, schön steh“ und gehen unter gutem Zureden langsam um den Hund herum, genau wie bei der Sitzübung, und stellen uns dann neben ihn. Hier ist nun der Punkt, wo sich der Hund meistens setzen will, es ist für ihn die erlernte Position Grundstellung. Jetzt gilt es, ihm begreiflich zu machen, dass er stehen zu bleiben hat, was sich mit der Leine gut machen lässt.

Wenn der Hund das Hörzeichen mit dem Stehenbleiben verknüpft hat, gehen wir dazu über, uns von ihm in gerader Richtung zu entfernen, aber zunächst rückwärtsgehend, um ihn im Auge zu haben und gegebenenfalls auf ihn einwirken zu können. Wir dürfen bei Fehlverhalten niemals hastig auf unseren Freund zugehen, um ihn nicht einzuschüchtern. Die Prüfungsordnung schreibt eine Entfernung von mindestens 30 Schritt vor, aber wir fangen klein an, zunächst einmal mit etwa 10 Schritt.

Wenn die Übung beendet ist, das heißt, wenn wir den Hund abholen und neben ihm Aufstellung nehmen, dürfen wir ihn nicht absitzen lassen, sondern wir nehmen ihn aus dem Stehen mit zur nächsten Übung. So wird vermieden, dass er sich zu früh bzw. selbständig hinsetzt. Er darf sich laut Prüfungsordnung erst auf das Hörzeichen „Sitz“ setzen. Bei der Prüfung bekommt er das vorgeschriebene Hörzeichen. Es dürfte keine Schwierigkeiten bei der Ausführung des Befehls geben. Gibt man das Kommando ständig, neigt der Hund später dazu, sich selbständig hinzusetzen und es ist schwer, ihm diese Unart wieder abzugewöhnen.

Wenn der Hund das Hörzeichen „Steh“ begriffen hat und ohne Hilfe korrekt ausführt, lassen wir die Hilfsleine wegfallen. Wir gehen etwa 30 Schritt in gerader

Richtung, bleiben stehen, drehen uns zum Hund, um ihn, bei der Prüfung auf Anweisung des Leistungsrichters, abzuholen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Hund von Anfang an exakt stehen bleibt und sich auf keinen Fall vorwärts bewegt, während wir von ihm weggehen. Neigt er dazu, müssen wir uns wieder im Rückwärtsgang bewegen, um ihn im Auge zu behalten und notfalls unmittelbar zurecht zu weisen. Wenn die Stehübung aus dem Normalschritt zuverlässig klappt, üben wir dasselbe aus dem Laufschritt. Es ist ratsam, noch einmal auf die Hilfsleine zurück zu greifen. Wir schlagen zunächst einen langsamen Laufschritt ein und helfen beim Hörzeichen mit der Leine. Auch hier ist wieder unbedingt auf ein korrektes Stehen zu achten. Das Nachlaufen, einmal zur Angewohnheit geworden, lässt sich nur schwer wieder abgewöhnen. Manche Hunde versuchen ihren Führer zu überlisten. Dreht man ihnen den Rücken zu, riskieren sie ein oder zwei Schritte, was sie sich beim Rückwärtsgehen des HF nicht erlauben würden. Es heißt also aufpassen, dass es nicht zu diesem unerwünschten Verhalten kommt.

Beim Steh aus dem Laufschritt wird der Hund nach etwa 30 Schritt Entfernung vom Hundeführer hereingerufen, was jedoch anfangs unterbleiben muss, um beim Erlernen nicht noch einen unnötigen Spannungseffekt einzubauen, der den Hund zum unruhigen Stehen verleiten würde. Wenn er ohne Hilfsleine aus dem Laufschritt sauber stehen bleibt, beginnen wir mit dem Abrufen. Beim ersten Mal wird er nicht so flott wie gewünscht kommen. Dieser Übungsablauf ist für ihn ungewohnt und er könnte etwas verunsichert sein. Wir laufen einige Schritte rückwärts und muntern ihn auf. Wie beim Hereinrufen aus der Platzübung lassen wir den Hund vorsitzen und rufen ihn dann bei Fuß. Sollte die Spannung zu groß werden und der Hund unser „Hier“ nicht abwarten wollen, müssen wir ihn eine Zeitlang abholen.

Apportieren:
Apportieren (Bringen) ist ein schwieriges Kapitel, bei dem Unkenntnis vieles verderben kann. Der Hund kann leicht verprellt werden und zeigt dann sein Leben lang Unlust bei dieser Übung. Wir sollten seinen ihm angeborenen Beutetrieb nutzen, um nicht später einmal starken Zwang anwenden zu müssen. Mit dem Beutespiel können wir gar nicht früh genug beginnen.

Ein Tennisball leistet am Anfang gute Dienste, weil er durch das Rollen längere Zeit in Bewegung ist und somit eine höhere Reizwirkung auf unseren Welpen hat als zum Beispiel ein Stock. Dieses Spielchen lässt sich zunächst gut zu zweit spielen. Man hockt sich im Abstand von einigen Metern auf den Boden (er sollte einigermaßen glatt sein), macht den Hund auf das Bällchen aufmerksam und rollt es ihm zu. Ergreift er den Ball, loben wir ihn und locken ihn zu uns. Wenn die Entfernung nicht zu groß ist, wird er automatisch immer in der Nähe eines Mitspielers sein. Der Hund wird gekrault, wir nehmen ihm sanft den Ball ab und setzen ihn sofort wieder in Bewegung. Für diese Vorübung sollten wir uns 2 bis 3 Wochen lang jeden Tag etwas Zeit nehmen.

Ist unser kleiner Vierbeiner etwa 15 Wochen alt, wird es ernst! Wir gehen davon aus, dass er an Halsband und Leine gewöhnt ist und nehmen ihn an eine leichte etwa 3 Meter lange Führleine. Wir zeigen dem Welpen einen für dieses Spiel geeigneten Stock, bewegen ihn ruckartig hin und her, ziehen ihn über den Boden und erregen so das Interesse unseres Hundes für diesen Gegenstand. Er kennt ja das Beutespiel und wird sehr bald nach dem Stöckchen schnappen. Wir loben ihn, halten den Stock fest und ermuntern den Hund durch vorsichtiges Zerren, die Beute möglichst eine Weile festzuhalten. Lässt er den Stock los, wiederholen wir das Spiel einige Male. Als nächstes lassen wir das Bringsel nach kurzem Ziehen los. Trägt er es, wird er überschwänglich gelobt. Wir haben unseren Freund ja an der Leine und können ihn, falls er nicht von selbst kommt, sanft zu uns hinziehen. Wir loben und kraulen ihn und nehmen den Stock vorsichtig aus dem Fang. Wir müssen ihn sofort wieder werfen, das ist ganz wichtig, aber nur 1 bis 2 Meter, da das Blickfeld eines Welpen noch sehr begrenzt ist. Der Wurf wird jedes Mal von einem aufmunternden „Bring“ begleitet.

Wir wiederholen nur, wenn der Hund uns seine Bereitschaft zu diesem Spiel anzeigt. Sonst könnte es passieren, dass er das Holz fallen lässt, aber so weit sollte es nicht kommen. Unser Ziel ist es, dass unser Welpe das Hölzchen möglichst lange trägt bzw. im Fang behält. Um das zu erreichen und zu unterstützen, greifen wir nach dem Stock, ohne ihn aus dem Fang zu nehmen, lassen wieder los, bewegen uns rückwärtslaufend und locken den Hund zu uns.
Wir können jetzt, wenn der Hund gelernt hat, mit dem Bringsel zu uns zu kommen, folgende Übung einbauen: Wir nehmen ihm das Bringsel ab, indem wir geschickt die Spannung halten. Sollte er den Stock fallen lassen, heben wir ihn auf.
In jedem Fall halten wir das Holz hoch und geben dem Hund das Hörzeichen „Sitz“. Die Ausführung dieses Kommandos haben wir bereits parallel zur Apportierübung separat geübt. Der Hund darf uns jetzt den Stock aus der Hand nehmen und damit spielen. Auf keinen Fall dürfen wir hinter unserem Welpen herlaufen, wenn er das Bringsel im Fang hat, ansonsten ist es dem Geschick des Hundeführers überlassen, seinen Vierbeiner so zu motivieren, dass er das Gewünschte ausführt und das bisher Erlernt festigt.

Jetzt ist es langsam angezeigt, dass wir uns ein Apportierholz besorgen und dieses statt des Stockes verwenden. Es ist unbedingt von Anfang an darauf zu achten, dass unser Hund dieses Bringsel in der Mitte fasst. Haben wir fleißig geübt und ist der Hund etwa 5 Monate alt, erwarten wir folgende Verknüpfung: Er bringt uns das Holz, damit wir es wieder wegwerfen.

Jetzt kommt eine schwierige Phase: Der Hund soll sich mit dem Bringsel vorsetzen. Er steht erwartungsvoll vor uns und wir befehlen ihm das bereits bekannte „Sitz“. Durch diese ihm unangenehme Einwirkung wird er dazu neigen, das Holz fallen zu lassen. Das sollte man einkalkulieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen, damit es gar nicht erst dazu kommt.

Wir fassen mit der linken Hand unter den Fang und drücken gegebenenfalls die Kruppe (zwischen Kreuz und Rute liegender Teil) leicht herunter, falls er sich nicht von selbst hinsetzt. Die linke Hand bleibt unter dem Fang und verhindert das „Ausspucken“, die rechte Hand streichelt über den Kopf und es wird sehr viel gelobt. Hat der Hund das Holz zwischen den Zähnen, entlassen wir ihn aus der Zwangslage mit dem Hörzeichen „Lauf“, er darf sich frei bewegen. Wir laufen einige Schritte rückwärts und ermuntern ihn mit „Bring“ wieder zum Kommen.

Jetzt könnte es passieren, dass unser Freund die Sache leid hat und das Holz einfach ablegt. Er gibt zu erkennen, dass ein wiederholtes Beutespiel zwecklos wäre. Es bleibt uns nicht anderes übrig, als das Holz selbst aufzunehmen. Wir zeigen es unserem Hund, der wahrscheinlich durch das Interessantmachen wieder Bereitschaft zeigt, mit uns das Spiel fortzusetzen. Es wäre aber grundverkehrt, darauf einzugehen, da wir damit rechnen müssen, dass er uns das Bringsel wieder vor die Füße wirft. Um dem aus dem Wege zu gehen, zeigen wir das Holz noch einige Male und stecken es dann auffällig in die Tasche. Nach dem Motto „Wehren spornt das Begehren“ erzeugen wir bei dem Hund eine gewisse Enttäuschung, dass er sein Spielzeug nicht wiederbekommt. An diesem Tag wird die Übung nicht wiederholt. Einem eventuellen Leistungsstillstand sollten wir immer in ähnlicher Form begegnen. Wenn wir es so weit geschafft haben, dass unser Hund das Apportierholz zuverlässig bringt und vorsitzt, nehmen wir es mit dem Hörzeichen „Aus“ aus dem Fang und werfen es sofort wieder mit „Bring“. Dies wiederholen wir immer wieder.

Wir müssen uns vor Augen halten, dass das Apportieren für den Hund ein Spiel ist. Er darf es nie leid werden, also dürfen wir es nicht dazu kommen lassen, dass er dabei ermüdet oder einen Zwang empfindet. Wir sollten ein Gefühl dafür entwickeln, wann unser Hund bereit ist, voller Spannung und Konzentration dieses Spiel mit uns zu spielen. Wir müssen also Pausen einlegen, uns irgendwo niederlassen, dem Hund keinerlei Ersatzspiele anbieten, ihn sich ausruhen lassen. Um so freudiger wird er danach wieder bei der Sache sein.

Immer wieder muss daran gedacht werden, dass das Apportieren viel Geduld und Einfühlungsvermögen erfordert und bei dieser Übung nicht unbedingt konstante fortschreitende Erfolge zu verzeichnen sind. Es wird zwischendurch immer wieder zu Fehlleistungen kommen, das sollte man wissen! Auf keinen Fall darf man den Mut sinken lassen, evtl. muss auf eine Grundübung zurückgegriffen werden. Führt unser Hund die Bringübung soweit beschrieben ordentlich aus, ist er reif genug, dass wir ihn zu Beginn neben uns sitzen lassen können. Die Führleine benutzen wir jetzt nicht mehr. Wir befestigen einen in etwa 25 cm langen stärkeren Bindfaden am Halsband, der immer dort verbleibt, bei Prüfungen allerdings zu entfernen ist. Wir halten das Bändchen in der Hand, während wir das Holz werfen. So verhindern wir ein sofortiges Hinterherlaufen und können den Hund, der mit Sicherheit aufgestanden ist, wieder in die Sitzstellung bringen. Dieses Verhalten ist zunächst für den Hund unverständlich, durfte er doch bisher immer sofort starten. Wir müssen ihm behutsam beibringen, dass er sitzen zu bleiben hat und sich erst auf das Hörzeichen „Bring“ von uns lösen darf. Wir sollten mit dem Kommando nicht zu lange warten, damit der Beutetrieb nicht unterdrückt wird. Wenn unser Hund das etwa 3 bis 5 Meter weit fortgeworfenen Apportierholz schnell aufnimmt, uns zügig bringt und nach dem Vorsitzen abgibt, haben wir zunächst unser Ziel erreicht. Sollte er die Übung nicht korrekt ausführen – vielleicht kommt er nicht direkt sondern im Bogen zu uns zurück oder sitzt nicht nah genug – müssen wir noch einige Zeit mit einer etwa 5 Meter langen leichten Leine arbeiten.

Nun gilt es eine Unart abzubauen, die der Hund bei dieser Ausbildung ohne Zwang mit Sicherheit an sich haben wird: das Knautschen. Das bedeutet, er hält das Bringsel nicht ruhig im Fang. Wir haben eine Methode herausgearbeitet, ihm das abzugewöhnen, er sollte jetzt allerdings mindestens 8 Monate alt sein. Wir streicheln mit der linken Hand den Kopf, die rechte Hand klopft den knautschenden Kiefer und mit „Na, festhalten“ unterstützen wir das leicht strafende Vorgehen. Hält der Hund das Holz ruhig, wird er mit der rechten Hand unter lobenden Worten gestreichelt. Wenn wir erreicht haben, dass das Knautschen beim Vorsitzen unterbleibt, müssen wir es unserem Hund auch abgewöhnen, wenn er auf dem Weg zu uns ist. Hier hilft wieder das Hörzeichen „Na, festhalten“, später nur ein „Na“. Sowie der Hund das Bringsel ruhig hält, loben wir ihn in der gewohnten Weise.

Den Abschluss der Apportierübung bildet das Hörzeichen „Fuß“, das heißt, der Hund muss sich, nachdem er das Holz abgegeben hat, in Grundstellung neben seinen Führer setzen.

Gehen wir der Reihe nach vor. Der Hund sitzt mit dem Holz vor uns. Wir nehmen es mit beiden Händen und dem Hörzeichen „Aus“ aus dem Fang, halten es in der linken Hand, geben das Kommando „Fuß“, indem wir mit der rechten Hand die Leine ergreifen, das Holz dazu übernehmen und dann den Hund mit Leine und Apportierholz in der Hand hinter uns herumführen. Dabei erfolgt wiederum ein Wechsel von Leine und Holz in die linke Hand. Wir lassen den Hund mit Hörzeichen „Sitz“ neben uns absitzen und übernehmen als Abschluss der Übung das Apportierholz in die rechte Hand. Die Ausführung der Schlussübung erscheint schwieriger, als sie ist. Wir bezwecken damit, dass der Hund nach dem Auslassen das Holz im Auge behält und dadurch angeregt wird, schnell herum zu kommen.

Die prüfungsgerechte Abschlussübung sieht so aus, dass der vorsitzende Hund sich erst auf Kommando „Fuß“ erheben darf. Er soll zügig herum kommen und sich ohne ein weiteres Hörzeichen in Grundstellung neben seinen Führer setzen.

Springen:
Die meisten Hunde springen gern und so ist das Einüben dieser Disziplin fast immer ohne Schwierigkeiten zu bewältigen. Es ist eine für den Hund lustbetont Übung, vorausgesetzt, wir verstehen es, seine Bereitschaft zu fördern. Laut Prüfungsordnung muss bei der Schutzhund – I – Prüfung eine 1 Meter hohe Hürde und bei der Schutzhund – II – und Schutzhund – III – Prüfung außerdem eine 1,80 Meter hohe Schrägwand im Hin- und Rücksprung überwunden werden, wobei der Hund einen dem Führer gehörenden Gegenstand oder ein Apportierholz zu bringen hat.

Wir üben das Springen erst, wenn der Hund mindestens 10 Monate alt ist. Jetzt kann er die Beanspruchung körperlich verkraften und Schädigungen sind auszuschließen. Auch ist es nicht von Nutzen, den Hürdensprung einzuüben, wenn das Apportieren noch nicht klappt.

Sobald der Hund freudig springt, binden wir das Bringen mit in diese Übung ein.

Springen über die Hürde:
Die Einmeterhürde besteht aus abnehmbaren Elementen. Wir überspringen zusammen mit dem Hund unter Hörzeichen „Hopp“ zunächst eine Höhe von höchstens 50 cm.

Ganz wichtig: Auf jede Springübung muss immer sofort der Rücksprung folgen!

Nach kurzer Zeit springt der angeleint Hund allein, wenn wir neben der Hürde mitlaufen. Sie wird bald auf ihre normale Höhe gebracht, das heißt, die fehlenden Elemente werden nach und nach wieder eingesetzt.

Als nächstes lassen wir den Hund etwa 2 Meter vor der Hürde absitzen.

Damit ihm das Springen Freude macht, üben wir einige Male mit einem Stöckchen. Wir stellen uns neben die Hürde, halten den Stock ziemlich hoch, befehlen dem sitzenden Hund „Hopp“ und fordern gleichermaßen sofort zum Rücksprung auf. Danach werfen wir das Stöckchen zwanglos fort und lassen es uns wiederbringen. Wir achten darauf, dass unser Hund die Hürde im Freisprung nimmt, was aufgrund der Motivation keine Schwierigkeiten bereiten wird. Hat der Hund diese Übungsabschnitte erfolgreich durchlaufen, können wir das prüfungsmäßige Bringen über die Hürde üben.

Der an einer etwas längeren Führleine angeleinte Hund sitzt etwa 2 Meter vor der Hürde in Grundstellung neben uns. Wir benutzen das etwa 650 Gramm schwere Apportierholz, das ihm vom Apportieren auf ebener Erde vertraut ist und werfen es über die Hürde. Frühzeitiges Aufstehen wird mit Leinenruck bestraft, es erfolgt erneut das Hörzeichen „Sitz“. Erst auf das Kommando „Hopp“ darf sich der Hund in Bewegung setzen.

Wir laufen mit, befehlen „Bring“ und lassen ihn an der Leine mit dem Holz den Rücksprung ausführen, laufen dann einige Schritte rückwärts, damit der Hund vor uns absitzen kann. Nachdem wir ihm das Apportierholz wieder abgenommen haben, wird er mit dem Hörzeichen „Fuß“ in die Grundstellung gerufen.

Ein einfühlsamer Ausbilder merkt am Verhalten seines Hundes, wann er ihn ohne Leinenhilfe zum Apportieren über die Hürde schicken kann. Das Kommando heißt „Hopp, Bring“, als Hilfegebung sagen wir anfangs noch einmal „Hopp“, sobald der Hund das Holz aufgenommen hat.

Sollte er versuchen, die Hürde zu umlaufen, muss er unbedingt abgefangen und nochmals durch Mitlaufen zum Sprung animiert werden.

Man kann immer wieder beobachten, dass Hundeführer ihre Vierbeiner sehr oft hintereinander springen lassen, weil sie immer eine Kleinigkeit auszusetzen haben. Wir sollten versuchen, übungsmäßig immer mit einem Sprung auszukommen und ihn höchstens im Ausnahmefall einmal zu wiederholen.

Sitzt der Hund schräg vor, korrigieren wir durch Zurückgehen. Er lernt das Geradevorsitzen mit der Zeit, nicht aber durch pausenlose Wiederholungen. Wir sollten bedenken, dass bei jedem Sprung das Knochengerüst des Hundes stark beansprucht wird.

Wir haben einmal einen Hund überlistet, der aus Trägheit permanent auf der Hürde aufsetzte.

Der Trick, ein schmales Brett obenauf zu legen, das beim leichten Berühren herunterfällt, oder eine Kette zu spannen, führte nicht zum gewünschten Verhalten.

Wir besorgten uns ein Stück Packpapier von der Rolle, umwickelten das Sprunggerät von Holm zu Holm damit und entfernten vorher sämtliche Bretter. Die Hürde unterschied sich nach der Verkleidung kaum von ihrer ursprünglichen Form. Der Hund wurde geschickt, doch diesmal klappte das „Ausruhen“ nicht, er fiel vielmehr ziemlich unsanft auf den Boden. Jetzt musste die Situation durch unbefangenes Spiel überbrückt werden, da ja ein Rücksprung nicht mehr möglich war.

Am nächsten Tag zeigte es sich: Der Schock hatte Wunder gewirkt! Der Hund war von nun an ein hervorragender Springer.

Springen über die Schrägwand:
Dieses Sprunggerät soll der Hund möglichst kletternd überwinden. Beim Aufsetzen auf den Boden wird dann die Vorhand des Hundes nicht so extrem belastet.

Die Schrägwände sind verstellbar und wir üben anfangs, indem wir die Höhe so einstellen, dass wir selber mitlaufen können. Weiß der Hund, was wir von ihm verlangen, können wir die Freude an dieser Arbeit auf folgende Weise erhöhen: Mit einem verhaltenen „Hopp“ fordern wir zum Klettern auf und laufen so mit, dass wir dem Hund auf dem höchsten Punkt ein Leckerchen anbieten können. In der gleichen Weise wird der Rücksprung ausgeführt. Dadurch prägt sich ihm der Klettersprung als lustbetontes Erlebnis ein. Wir sollten Einfluss zu nehmen versuchen, dass der Hund nicht mit einem Satz zu Boden springt, sondern auch abwärts klettert.

Langsam stellen wir die Wand steiler und laufen hier ebenfalls an der Seite zunächst mit dem angeleinten Hund mit und halten ihn beim Absprung etwas zurück, so dass er zum Ablaufen gezwungen wird.Gleichzeitig üben wir nun das Bringen. Hierbei können wir ein kleines Apportierholz benutzen. Ebenso wie bei den vorgenannten Apportierübungen wird dem Hund nach dem Vorsitzen mit dem Hörzeichen „Aus“ das Holz abgenommen. Wir sollten uns angewöhnen, hier immer einen kurzen Moment zu verharren. Er muss das Kommando „Fuß“ unbedingt abwarten, mit dem er in die Grundstellung gerufen wird.

Voraus:
Der Hund soll sich in schneller Gangart 25 bis 40 Schritt in angezeigter Richtung vom HF entfernen und sich nach dem Hörzeichen „Platz“ sofort hinlegen. Wir müssen zunächst einen Anreiz in Form eines Gegenstandes schaffen, der den Hund veranlasst, sich von uns zu lösen. Wir gehen davon aus, dass er die Platzübung einwandfrei beherrscht. Gut eignet sich ein kleiner Eimer, nicht höher als 20 cm, den man mit dem dazugehörigen Plastikdeckel fest verschließen kann. In diesen Behälter füllen wir Futterbrocken, die der Hund besonders gern nimmt.

Auf jedem Übungsplatz gibt es einen bestimmten Bereich, wo sich die Vorausübung abspielt. Das ist einmal die Mittellinie und dann der Ablagepunkt, der sich je nach Länge des Platzes ziemlich an seinem Ende befindet. Der Hund wird von Anfang an auf diesen Punkt fixiert. Die Schrittzahl der Entfernung wird in Gegenrichtung ausgebaut, sie wird vom Platzende aus zurückgehend vergrößert.

Wir zeigen unserem Hund ganz zwanglos den Eimer, klappern und klopfen, geben ihm auch einen Brocken des Inhalts. Wir stellen den Behälter auf den Boden und befehlen „Platz“. Die Entfernung von hier bis zum Platzende sollte höchstens 20 Schritt betragen. Der Hund bleibt liegen, wir entfernen uns mit dem Eimer und stellen diesen auffällig am Endpunkt der Vorausübung ab. Wir gehen zurück, greifen zum Halsband, geben das Hörzeichen „Voraus“ und schicken ihn unter Heben des Armes in die gewünschte Richtung.

Der Ablauf der Vorbereitung muss schnell vonstatten gehen, damit die Motivation erhalten bleibt. Wir gehen einmal davon aus, dass der Hund sich in Richtung Eimer in Bewegung setzt. Dann laufen wir hinter ihm her, um ihn beim eventuellen Zögern erneut voranzutreiben und im bei der Ausführung des „Platz“-Kommandos Hilfestellung zu geben. Hat er sich hingelegt, bekommt er seine Belohnung aus dem Eimer. Er darf nun laufen. Wir klappern mit dem Inhalt des Eimers und machen ihn aufmerksam, gehen wieder zum Ausgangspunkt und wiederholen die Übung.

Sollte der Hund auf Futter nicht ansprechen, können wir auch eine Jacke oder ähnliches benutzen.

Läuft der Hund nicht voraus, so ist der Anreiz des verwendeten Hilfsgegenstandes nicht stark genug. Wir können eine erhöhte Reizsituation herbeiführen, indem wir einer Hilfsperson den Hund an die Leine geben. Wir entfernen uns in beschriebener Weise, schwenken unterwegs heftig die Jacke, legen sie ab und versuchen dann unter dieser stärkeren Motivation, den Hund, natürlich ohne Leine, vorauszuschicken. Nachdem er das Hörzeichen „Platz“ befolgt hat, klopfen wir auf das abgelegte Stück und er darf es beschnüffeln, evtl, geben wir ihm einen Belohnungshappen.

Bei der Vorausübung kommt es darauf an, im Hund den Drang zu erwecken, zu dem abgelegten Gegenstand zu gelangen. Gerade diese Übung erfordert viel Fingerspitzengefühl und ein Hineindenken in den Übungsablauf.

Nach einigen Tagen wird die Verknüpfung erkennbar sein. Unser Hund fixiert den abgelegten Gegenstand und kann es nicht erwarten, dorthin entlassen zu werden. Klappt auch das „Platz“, so haben wir die Grundlage geschaffen, die nach und nach eine größerer Entfernung zulässt. Bis zu 40 Schritt sollte sie betragen, wenn die Übung perfekt sein soll. Zur Perfektion gehört jetzt weiterhin, dass wir mit dem frei bei Fuß folgenden Hund einige Schritte geradeaus gehen. Ist der Vorausdrang erhalten geblieben, was wir voraussetzen, wird er, ohne das Hörzeichen abzuwarten, bereits loslaufen wollen. Etwas Wehren spornt bekanntlich das Begehren. Wir ermahnen ihn, am Fuß zu bleiben, notfalls unterstützt durch einen kurzen Ruck mit dem immer am Halsband befestigten Bändchen. Wenn dann das „Voraus“ ertönt, müsste er um so freudiger dem Befehl Folge leisten. Wir gehen zum Hund, nehmen an seiner rechten Seite Aufstellung, warten einen kurzen Moment, geben Hörzeichen „Sitz“ und damit ist die Übung beendet. Die Hilfsgegenstände werden immer unauffälliger, man deckt den Behälter zunächst mit Gras ab, entfernt ihn später ganz und benutzt ihn nur im Bedarfsfall nochmals als Erinnerung.

Schussgleichgültigkeit:
Der Hund hat sich laut Prüfungsordnung bei aus einiger Entfernung abgegebenen Schüssen aus einer Schreckschusspistole gleichgültig zu verhalten. Man kann seinen Hund bereits im Welpenalter an den Knall gewöhnen, indem man sich eine Kinderschreckschusspistole zulegt, aus der man ab und zu im Freien beim Laufen und Toben unvermittelt mal einen Schuss abgibt. Auf dem Übungsplatz schießt eine Hilfsperson. Es ist darauf zu achten, dass anfangs aus größerer Entfernung und immer vor dem Hund geschossen wird. Damit vermeidet man, dass er sich umsieht und verringert auch den Schreckensmoment. Jetzt heißt es den Hund gut beobachten; verhält er sich schussgleichgültig, kann die Entfernung verringert und auch schon mal von der Seite oder von hinten her geschossen werden.

Den leicht schussempfindlichen Vierbeiner müssen wir behutsam mit dem harmlosen Knall vertraut machen. Wir beschränken uns auf 2 Schüsse pro Übungsstunde, während der Hund im Normalschritt neben uns läuft. Ebenfalls zweimal soll während der Ablage geschossen werden. Hier hocken wir uns anfangs neben den abliegenden Hund und kraulen ihn ruhig und ohne Hast, während die beiden Schüsse abgegeben werden. Wir müssen unserem Freund die eigene Ruhe und Gleichgültigkeit vermitteln und unbedingt aufgeregte Worte und hektische Bewegungen vermeiden, die ihm signalisieren könnten, jetzt passiert etwas. Später stehen wir dann neben dem Hund, gehen dann einige Schritte von ihm weg und vergrößern die Entfernung immer mehr, lassen ihn jedoch in keinem Fall aus dem Auge. Sollte er einmal unruhig werden, heißt es absolute Ruhe bewahren. Leichte Schreckhaftigkeit lässt sich mit Ruhe und Fingerspitzengefühl abbauen, man kann sie aber auch durch Hektik und falsche Einwirkung verstärken. Gerade bei der Erziehung zur Schussgleichgültigkeit braucht man einen zuverlässigen Sportfreund, der den optimalen Zeitpunkt erkennt und nicht wild drauflos ballert. Haben wir sie erreicht, ist es nicht erforderlich, bei jeder Übungsstunde zu schießen. Es sollte jedoch nicht ganz in Vergessenheit geraten.

Gehen durch eine Menschengruppe:
Laut Prüfungsordnung müssen wir mit unserem Hund durch eine Menschengruppe gehen. Beim Durchlaufen soll gezeigt werden, dass sich der Hund den Menschen gegenüber unbefangen verhält.

Die Gruppe besteht aus 4 bis 6 Personen, die sich in langsamer Gangart hin- und herbewegen. Grundsätzlich ist diese Gruppe geradewegs und flotten Schrittes zu passieren, damit der Hund nicht zu Nachhängen verleitet wird. Auch sprechen wir viel mit ihm und loben ihn, wenn er zügig mitgeht. Nach etwa 10 Übungsstunden, wenn unser Freund flott und ohne Scheu mit uns die Gruppe durchläuft (je zweimal hin und zurück ist genug), beginnen wir mit dem Absitzen. Auch das muss mindestens einmal gezeigt werden. Wir üben das „Sitz“ variabel, ab und zu auch mal ganz dicht vor, neben oder hinter einer Person. Diese darf anfangs den Hund auch mal kurz streicheln. Wir müssen ihm vermitteln, dass die Gruppe keineswegs etwas Unerfreuliches für ihn bedeutet.

Wir können auch bei der Übung einmal ganz rechts oder ganz links um eine Person herumgehen. Sollte sich der Hund später ablenken lassen, heißt es natürlich mit einem Leinenruck „Fuß“ und „So ist es brav“, wenn er wieder bei der Sache ist.

Anmerkung:
Es gibt hervorragende Referenten in der Ausbildung:
Paul Kufner  „Buch und Lehrfilme“
Gottfried Dildei „Videofilme Fährte – Unterordnung – Schutzdienst“
Manfred Motz   „Videofilm – Die Unterordnung“

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